Berlinale09: ‚Ricky‘ von François Ozon

Ozon Francois Ricky

Ozon ist und bleibt der Wunderknabe des französischen Kinos. Und sein Ricky ist auch einer. Zumindest müssen das seine Eltern annehmen, als sich der Kleine schon bald nach seiner Geburt als ziemlich speziell erweist. Was das Spezielle an Baby Ricky ist, soll hier nicht verraten werden. Was das Spezielle am Film ‚Ricky‘ ist, dafür um so mehr: Ozon nimmt einen phantastischen kleinen Plot, der bei Disney zu einer süsslichen Familienkomödie verarbeitet worden wäre, und er macht ein realistisches Sozialdrama daraus. Eine alleinstehende Arbeiterin mit kleiner Tochter verliebt sich in einen Arbeiter, wird von ihm schwanger, beschuldigt ihn, das Baby geschlagen zu haben und er läuft davon. Dann erweist sich das Kind als möglicher Medienschlager, der Mann kommt, das Kind geht, ein neues Kind kommt … Sie möchten das nicht so genau wissen? Ich will es auch nicht so genau verraten. Nur so viel: ‚Ricky‘ hat den Plot einer kleinen Fernsehkomödie und den Atem eines grossen Films, er hat die Ironie, die wir von Ozon gewohnt sind, aber auch seine Ernsthaftigkeit. Und es ist ein Film, der sich in alle Richtungen interpretieren lässt, ohne deswegen vage oder langweilig zu sein. Ein echtes Kunststück.

Ozon Francois Ricky acteurs
Alexandra Lamy, François Ozon (Regie), Arthur Peyret (Baby Ricky)

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