Unerträgliche Spannung. Die Quartz-Uhr läuft.

CH Filmpreis nominiert Kacey Mottet Klein in Home
Nominiert für Filmpreis: Kacey Mottet Klein in 'Home' von Ursula Meier

Heute Abend werden im KKL Luzern zum 12. Mal die Schweizer Filmpreise vergeben, zum ersten Mal als Solo-Event mit massiver TV-Begleitung. In diesem Blog haben wie die Entwicklung der Filmpreise schon eine Weile verfolgt, jetzt werfen wir einen (sehr eingeschränkten) kleinen Blick auf die mediale Vorbereitung des grossen Events: Im Tages-Anzeiger gab es bereits etliche vorbereitende Artikel, zum Beispiel dieses schöne Kurzportrait der Home-Regisseurin Ursula Meier von Nina Scheu. Oder heute der Text zur nominierten Schauspielerin Alexandra Prusa. Dank der reichlich absurd aufgezogenen Konstruktion Newsnetz findet sich allerdings Florian Kellers smarter Tages-Anzeiger-Kommentar zum Filmpreis auf baz.online, während der heutige BaZ-Kommentar zum gleichen Anlass von Annette Scharnberg online nicht aufzufinden ist.

„Unerträgliche Spannung. Die Quartz-Uhr läuft.“ weiterlesen

Filmpodcast Nr. 119: Gran Torino, The Reader, Stanley Kubrick.

Clint Eastwood schiesswütig in 'Gran Torino' (Foto: Warner Bros.)
Clint Eastwood schiesswütig in 'Gran Torino' © Warner Bros.

Hier ist Kino im Kopf mit Michael Sennhauser, herzlich willkommen! Von mir hören Sie heute einen Beitrag zu Gran Torino, dem schlitzohrigen Alterswerk von Clint Eastwood. Brigitte Häring stellt Kate Winslets Oscar-Vehikel The Reader vor, und zum zehnten Todestag von Stanley Kubrick habe ich eine kleine Hommage zusammengestellt. Dazu Tonspur und Kurztipps, wie gewohnt.

Saugen: Filmpodcast Nr. 119 (Rechtsklick für Download)
Hören:


filmpodcast

Den Filmpodcast können Sie via iTunes oder direkt abonnieren; die entsprechenden Links finden Sie auch oben rechts im Blog.

Ouagadougou Filmfestival

fespaco

Die Website ist bunt und wirr, neben touristischen Attraktionen ist auch Dr. Cheick Modibo Diarra abgebildet, der Chairman von Microsoft Africa (ein Chairman für ganz Afrika?), der der aktuellen Ausgabe des FESPACO als Pate zur Seite steht. Das Festival panafricain du cinéma et de la télévision de Ouagadougou gibt es seit 1969 – und ich war noch nie da. Viele andere waren auch noch nie da. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass Burkina Faso nicht die Mittel hat, Journalisten einzuladen, wie das andere Festivals auf der Welt tun, um mehr Öffentlichkeit zu bekommen. Und es hat damit zu tun, dass kaum eine Redaktion die Mittel aufwirft, um ihre Mitarbeitenden an ein afrikanisches Filmfestival zu schicken. Auf jeden Fall hat die aktuelle Ausgabe des biennal stattfindenden Festivals begonnen. Und die Informationen, die ich auf der multifunktionalen Website des Festivals nicht gefunden habe, liefert Marie Luise Knott heute via Perlentaucher. Die ehemalige Chefredakteurin der deutschen Ausgabe von Le monde diplomatique fasst knapp und präzise zusammen, wie sich das vierzig Jahre alte Festival zur Zeit präsentiert und wo der „afrikanische“ Film heute steht. „Ouagadougou Filmfestival“ weiterlesen

Das FIFF und die Rache der Frauen

Festival International de Films de Fribourg 2009
Festival International de Films de Fribourg 2009

Heute bat das Festival de Fribourg (14.- 21. März 2009) zur Pressekonferenz in der ancienne gare, und man darf sagen: Das line up im zweiten Jahr der künstlerischen Leitung von Edouard Waintrop kann sich sehen lassen. Waintrop setzt den Kurs der Öffnung vom letzten Jahr fort. Das einstige „3. Welt-Film-Festival“ ist nun in aller Bescheidenheit ein Weltfilmfestival, ein Ort, wo man Filme zu sehen bekommt, die uns das kommerzielle Kino kaum mehr bieten kann. Kein einziger der 14 Filme im Wettbewerb ist eine Weltpremiere, dafür sind sie samt und sonders ausgesuchte Perlen von anderen Festivals. Das kann durchaus eine Wohltat sein, denkt man etwa an den Wettbewerb des Festivals von Locarno, wo hin und wieder auch zweifelhafte Filme zu sehen sind, um dem Erstaufführungsanspruch eines A-Festivals zu genügen.

„Das FIFF und die Rache der Frauen“ weiterlesen

Watchmen: Autor speit Gift und Galle

watchmencovert

Der britische Guardian/Observer hat ein hübsches Profil zu Comic-Genie Alan Moore und seiner – gelinde gesagt – negativen Haltung zur Verfilmung seiner Watchmen durch Zack Snyder. Mir fehlt im Moment die Zeit für eine auszugsweise Übersetzung. Aber hier als Hilfestellung die Google-Translation. Gemäss imdb hat Moore keinen credit im Vor- oder Abspann.

The Curious Case of Benjamin Button – eine Nachlese

Brad Pitt Old in The Curious Case of Benjamin Button Foto Warner Bros

Manchmal bringt es etwas, einen Film erst sehr spät zu sehen. Im Fall von David Finchers F. Scott-Fitzgerald-Verfilmung The Curious Case of Benjamin Button habe ich einen ganzen Monat gebraucht, einen Monat, in dem ich diverse Besprechungen gehört und gelesen habe, und gesehen habe, wie der Film von dreizehn Oscar-Nominationen ganze drei einlösen konnte, alle drei für seine Oberflächengestaltung (Makeup, Art Direction, Visual Effects). Tatsächlich, so scheint mir, hat David Fincher diese sehr oberflächlich geschriebene, auf einem einzigen Einfall ruhende Geschichte Fitzgeralds sozusagen flächendeckend ausgebreitet. Entsprechend anregend funktioniert diese mit Gold- und Silberfäden durchwirkte filmische Webarbeit, und nach jeder sorgfältig eingeflochtenen Anregung zur gedanklichen Vertiefung blitzt Fincher die mit einem kleinen szenischen Gag weg: Da ist der Altersheimbewohner, der – als running Gag – immer wieder erzählt, wie er sieben Mal in seinem Leben vom Blitz gegtroffen worden sei. Und jedes Mal zeigt Fincher einen dieser Blitzschläge, auf liebevoll gealtertem Filmmaterial.

„The Curious Case of Benjamin Button – eine Nachlese“ weiterlesen