Alles retten. Aber wie? Diastor-Tagung

Das Boot Schweiz wurde schon oft für voll erklärt und eine der eindrücklichsten Rekapitulationen ist der Spielfilm Das Boot ist voll von Markus Imhoof aus dem Jahr 1981. Ein Klassiker des modernen Schweizer Films – aber nur noch mit Abstrichen überhaupt im Kino vorführbar, wie Markus Imhoof im obigen Video von Barbara Flückiger erzählt. Von den meisten Schweizer Filmen der letzten drei Jahrzehnte liegen Kopien in der Cinémathèque Suisse. Aber ob die Originale, die Negative oder sonstige kopierfähige Träger noch vorhanden und brauchbar sind, das wissen in vielen Fällen nicht einmal die Filmemacher selber genau.

Nitratzerfall einer Filmrolle copy Paul Narvaez the_photographer auf flickr
Nitratzerfall einer Filmrolle © Paul Narvaez (the_photographer auf flickr)

Nicht nur tausende von einzigartigen Filmrollen aus der Frühzeit des Mediums lösen sich weltweit immer schneller in Gestank und Brösel auf, auch viele Klassiker des kommerziellen Kinos existieren nur noch in mehr oder weniger vollständigen gebrauchten Kopien, selbst ihr Transfer auf Datenträger für den Heimgebrauch ist nicht mehr immer möglich – geschweige denn ihre angemessene Restaurierung oder Digitalisierung für eine Kinovorführung.

Was es für Techniken und Möglichkeiten gibt für die Erhaltung und Weitergabe unserer audiovisuellen Kultur, wo die Schwierigkeiten liegen, und vor allem: Wie Filmemacher und Produzentinnen ganz konkret die Zukunft ihrer Produktionen sichern können, darüber versucht die Diastor-Tagung in Zürich am 5. Juni eine Übersicht zu geben. Noch bis Ende Woche läuft die Anmeldefrist, und wie Mitorganisatorin Barbara Flückiger mitteilt, sind vor allem meine Kolleginnen und Kollegen von der (film-)journalistischen Zunft im Vergleich zu anderen von Berufs und Berufung wegen Interessierten noch untervertreten. Also: Klick.

Kommentar verfassen