Die Unverpassbaren, Woche 13 – 2015

'Party Girl' Angélique Litzenburger und Joseph Bour © First Hand Films
‚Party Girl‘ Angélique Litzenburger und Joseph Bour © First Hand Films

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen: 

  1. Party Girl von Marie Amachoukeli-Barsacq, Claire Burger & Samuel Theis. Die sechzigjährige Striptease-Tänzerin Angélique nimmt den Heiratsantrag eines Minenarbeiters an. Angélique Litzenburger spielt sich selber, ihr Sohn ist einer der drei Filmemacher, er und seine Geschwister spielen sich ebenfalls selber. Ein faszinierend hybrider Spielfilm, Dokufiktion in extremis, als Konzept kaum wiederholbar und damit einzigartig.
  2. Shaun the Sheep Movie von Mark Burton & Richard Goleszowski. Aus dem Hause Aardman kommt mit Schaf Shaun nun ein stummer Nebendarsteller aus den Wallace & Gromit Filmen zu liebevollst gekneteten Ehren. Eine animierte Superkomödie, die keine Untertitel braucht und ihre Lacher mit Hand- und Herzwerk auf Niveau generiert.
  3. Difret von Zeresenay Mehari. Der Kampf einer Anwältin um das Leben einer 14jährigen, die im Hinterland von Adis Abbeba ihren Entführer erschossen hat. Ein sehr unrührseliger, starker Film aus und über eine afrikanische Gesellschaft im Umbruch zwischen Tradition und Aufklärung.
  4. Chrieg von Simon Jaquemet. Die Jugendlichen in einem Erziehungslager auf der Alp übernehmen ihre eigene Erziehung und erklären der Welt im Tal den Krieg. Einer der stärksten jungen Schweizer Filme seit Jahren.
  5. Leviathan von Andrei Swjaginzew. Eine Hiobs-Gschichte aus dem heutigen Russland. Die korrupte Politik und die gierige Kirche zerstören die Existenz eines Bürgers. Ein starker, geschickt lavierender Film mit dem grossen Atem eines russischen Klassikers.

Und morgen im Filmpodcast: Party Girl, FIFF.

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