Filmpodcast Nr. 461: Above And Below, Where To Invade Next, Rolf Lyssy

Michael Moore 'Where to invade next' © Spot On Distribution
Michael Moore ‚Where to invade next‘ © Spot On Distribution

Kino im Kopf, am Projektor: Brigitte Häring. Ein Schweizer filmt in den USA, ein Amerikaner in Europa. Das sind die zwei Dokumentarfilme, die wir heute für Sie besprechen: Above And Below des Schweizers Nicolas Steiner, gesehen hat ihn Hannes Nüsseler; und Michael Moores neuer Streich Where To Invade Next, besprochen von Georges Wyrsch. Und Barbara Peter hat Rolf Lyssy getroffen, der «Schweizermacher»-Macher wurde diese Woche 80. Jahre alt. Dazu gibts für Sie – wie immer – die Tonspur und die wöchentlichen Kurztipps.

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Die Unverpassbaren, Woche 08 – 2016

'Above and Below' von Nicolas Steiner © Cineworx
‚Above and Below‘ von Nicolas Steiner © Cineworx

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Above and Below von Nicolas Steiner. Ein Dokumentarfilm mit Überwältigungspower. Paradox, bildstark, überzeugend. Wie der junge Walliser Regisseur eine Handvoll Heimatloser in den USA porträtiert, ist schlicht grossartig.
  2. Hail, Caesar! von Joel und Ethan Coen. Eine satirische Hommage an Glanz und Graus der goldenen Studio-Ära Hollywoods. Film im Film im Filmstudio, witzig, ein- und vielfältig.
  3. Mustang von Deniz Gamze Ergüven. Fünf türkische Schwestern rebellieren gegen Onkel und Grossmutter, welche sie unter Heirats-Hausarrest gestellt haben. Frankreichs Oscar-Kandidat sorgt vor allem in der Türkei für Aufregung. Ein Drama mit Sister-Power.
  4. La loi du marché von Stéphane Brizé. Ein Langzeitarbeitsloser muss sich in seinem neuen Job entscheiden: Arbeit behalten, oder ein anständiger Mensch bleiben? Starkes, einfaches, direktes Sozialdrama.
  5. Nichts passiert von Micha Lewinsky. Thomas möchte nichts falsch machen und macht darum auch dann nichts richtig, als es bitter nötig wäre. Sechs Jahre nach Die Standesbeamtin ist Micha Lewinsky wieder auf der Bildfläche. Gereift und mit ganz anderen, differenzierteren Tönen.

Und im Filmpodcast morgen: Above and Below, Where to invade next, Rolf Lyssy zum 80.

Berlinale 16: FUOCOAMMARE von Gianfranco Rosi (Wettbewerb)

Gianfranco Rosi mit dem goldenen Bären der 66. Berlinale
Gianfranco Rosi mit dem goldenen Bären der 66. Berlinale

Nein, eine grosse Überraschung ist der goldene Bär für diesen Dokumentarhybriden nicht. Indem er einen politischen Standpunkt mit Kunst kombiniere, stehe der Film Fuocoammare von Gianfranco Rosi für alles, was die Berlinale ausmache, sagte Jurypräsidentin Meryl Streep in ihrer Laudatio.

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Und dazu gehört auch der Umstand, dass für die meisten regulären Berlinale-Gänger schon vor dem Festival klar war, dass Rosis Film am Ende einen der wichtigeren Preise würde mitnehmen können.

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Berlinale 16: UNITED STATES OF LOVE (Zjednoczone stany miłości) von Tomasz Wasilewski (Wettbewerb)

Lukasz Simlat, Michal Grzybowski, Magdalena Cielecka, Marta Nieradkiewicz, Julia Kijowska © Oleg Mutu
Lukasz Simlat, Michal Grzybowski, Magdalena Cielecka, Marta Nieradkiewicz, Julia Kijowska © Oleg Mutu

Die Stadt könnte irgendeine sein in der polnischen Provinz, ein Jahr nach dem Mauerfall. Von Aufbruch ist nichts zu spüren in der Betontristesse, auch wenn die lokale Schule sich den Namen „Solidarnosc“ gibt und erste Schnäppchen-Touristen aus Deutschland auftauchen.

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Aber die vier Frauen, um die sich Wasilewskis Film dreht, haben alle ihre Sehnsucht nach innen gekehrt, und dann wieder nach aussen. Agata hat sich in den jungen Pfarrer verliebt und verstört ihren Mann derweil abwechselnd mit abweisender Kälte und wildem, wütendem Sex.

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Eine Stadt feiert den Film:
Bilanzrunde zur 66. Berlinale

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Die Berliner Filmfestspiele wachsen von Jahr zu Jahr. Sie stehen nicht nur ebenbürtig neben den Festivals von Cannes und Venedig, die Berlinale ist mittlerweile auch das grösste Publikumsfilmfestival der Welt. Eine Bilanz der 66. Berlinale – direkt vom Potsdamer Platz.

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„Eine Stadt feiert den Film:
Bilanzrunde zur 66. Berlinale“
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Filmpodcast Nr. 460: Mustang, Hail Caesar!, Lina, Anstalt im Film

Joel und Ethan Coen an der Berlinale PK zu 'Hail, Caesar!'
Genau hinhören! Joel und Ethan Coen an der Berlinale PK zu ‚Hail, Caesar!‘

Kino im Kopf – mit David Vogel. Filmredaktor Michael Sennhauser war in der vergangenen Woche auf Reisen. An der Berlinale in Berlin hat er den Film Hail, Caesar! gesehen, in Paris hat er die Regisseurin des türkischen Films Mustang getroffen und den Schweizer Fernsehfilm Lina hat er auch gesehen. Dazu gibts die Tonspur und die wöchentlichen Kurztipps.

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Berlinale 16: THE END von Guillaume Nicloux (Forum)

The End: Gérard Depardieu © Les films du Worso - LGM Films
The End: Gérard Depardieu © Les films du Worso – LGM Films

Von Film zu Film fällt es schwerer, Gérard Depardieu von seinen Rollen zu trennen. Die schiere menschliche Masse, die er mittlerweile auf die Leinwand bringt, macht ihn zum Solitaire.

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Zwar gibt es noch vier weitere Schauspieler in diesem Film, und einen Hund. Aber Guillaume Nicloux weiss um die Präsenz seines Protagonisten, er setzt, legt, stellt ihn formatfüllend ins Bild.

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Die Unverpassbaren, Woche 07 – 2016

'Mustang' von Deniz Ganze Ergüven © Agora
‚Mustang‘ von Deniz Ganze Ergüven © Agora

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Hail, Caesar! von Joel und Ethan Coen. Eine satirische Hommage an Glanz und Graus der goldenen Studio-Ära Hollywoods. Film im Film im Filmstudio, witzig, ein- und vielfältig.
  2. Mustang von Deniz Gamze Ergüven. Fünf türkische Schwestern rebellieren gegen Onkel und Grossmutter, welche sie unter Heirats-Hausarrest gestellt haben. Frankreichs Oscar-Kandidat sorgt vor allem in der Türkei für Aufregung. Ein Drama mit Sister-Power.
  3. La loi du marché von Stéphane Brizé. Ein Langzeitarbeitsloser muss sich in seinem neuen Job entscheiden: Arbeit behalten, oder ein anständiger Mensch bleiben? Starkes, einfaches, direktes Sozialdrama.
  4. Nichts passiert von Micha Lewinsky. Thomas möchte nichts falsch machen und macht darum auch dann nichts richtig, als es bitter nötig wäre. Sechs Jahre nach Die Standesbeamtin ist Micha Lewinsky wieder auf der Bildfläche. Gereift und mit ganz anderen, differenzierteren Tönen.
  5. Wie die anderen von Constantin Wulff. Ein verblüffender und ermutigender Blick in die jugend- und kinderpsychiatrische Abteilung eines österreichischen Krankenhauses im Direct-Cinema-Stil. Behutsam, ehrlich, spannend.

Und im Filmpodcast morgen: Mustang, Hail, Caesar!, Lina, Die Klappse im Kino.

Berlinale 16: DES NOUVELLES DE LA PLANÈTE MARS von Dominik Moll (Wettbewerb)

François Damiens © Michael Crotto
François Damiens © Michael Crotto

Dominik Moll brachte uns Harry, un ami qui vous veut du bien, Lemming, und Le moine. Filme, die sich der Klassifizierung entzogen, schockierende Mystery-Komödien mit schwarzen Kanten.

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Auch seinem neuen Anti-Helden Philippe Mars (François Damien) spielt er wieder übel mit. Aber mit etwas mehr Nachsicht und Versöhnlichkeit als früher.

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Berlinale 16: KOLLEKTIVET (The Commune) von Thomas Vinterberg (Wettbewerb)

Trine Dyrholm, Ulrich Thomsen, Lars Ranthe, Magnus Millang, Anne Gry, Martha Wallstroem, Sebastian Millbrat © Christian Geisnæs
Trine Dyrholm, Ulrich Thomsen, Lars Ranthe, Magnus Millang, Anne Gry, Martha Wallstroem, Sebastian Millbrat © Christian Geisnæs

Thomas Vinterberg (Festen, 1998) erzählt wieder eine Familiengeschichte. Das Kollektiv, das er hier porträtiert, ist offenbar geprägt von eigenen familiären Erfahrungen in den siebziger Jahren.

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Das beginnt fröhlich, mit einem grossen geerbten Haus und einer verrückten Idee. Erik (Ulrich Thomsen) ist Architekt, unterrichtet an der Hochschule. Sein Elternhaus würde er am liebsten so schnell wie möglich verkaufen. Aber seine Frau Anna (Trine Dyrholm), Nachrichtensprecherin beim dänischen Fernsehen, und seine Tochter Freja (Martha Sofie Wallstrøm Hansen) träumen von einem Haus voller Leben.

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