Ich habe schon lange keinen so sinnlosen Film mehr gesehen. Diese wütende Folterorgie vom Briten Jim Threapleton erzählt vom jungen Lehrer Zaafir, der im Namen der Terrorbekämpfung in London auf offener Strasse entführt und zur Folterung in ein anderes Land geschmuggelt wird. Der Film vermittelt drei Erkenntnisse: 1. Folter ist schrecklich. 2. Folter hinterlässt bleibende Schäden auch bei den Angehörigen. 3. Anti-Terror-Gesetze, die so etwas ermöglichen, darf es nicht geben. Nun versucht ja der Tessiner Ständerat Dick Marty seit 2005 die Welt von der Existenz solcher extraterritorialer US-Folterlager und der Praxis der „aussergewöhnlichen Auslieferung“ zu überzeugen, sein im Auftrag des Europarates verfasster Bericht liegt vor, und wird seltsamerweise von der Öffentlichkeit weitgehend ignoriert. Daran wird ein Film wie Extraodinary Rendition nichts ändern, im Gegenteil. Wenn ich mich im Kino 75 Minuten lang foltern lassen muss, ist die normalste Reaktion darauf der emotionale Rückzug. Und in Sachen Erkenntnisgewinn bringt er niemanden weiter, weil keine Zusammenhänge, keine Motivationen der Folterer, eigentlich überhaupt nichts ausser des subjektiven Horrors vermittelt wird. Daran ändert auch Gollum-Darsteller Andy Serkis in einer zentralen Rolle nichts.