Hollywood auf dem Rütli?

„Wie sich die amerikanischen Verleiher in der Schweiz vom einheimischen Filmkuchen ihr Stück abschneiden – als Nächstes mit dem «Tell»“, darüber berichtet Kollege Martin Walder in einem ausführlichen und lesenswerten Artikel in der letzten Ausgabe der NZZ am Sonntag. Dass US-Verleiher wie Buena Vista mit Filmen wie Sternenberg den Versuch gewagt haben, Schweizer Filmkost durch ihre Profi-PR-Maschine zu lassen, hat sich spätestensmit Die Herbstzeitlosen ausbezahlt. Und nicht nur wegen dem Publikumserfolg, sondern auch wegen der Bundessubventionen von succès cinéma, welche genau dafür eingerichtet worden sind: Erfolg soll belohnt werden und neuen Erfolg generieren. Dass die Subventionsmaschine auf dieser Ebene funktioniert, ist recht erfreulich. Seit ich allerdings den „Tell“ gesehen habe, den neuen Film von „Charlie“-Macher Mike Eschmann, habe ich zwei Ängste in der Brust: a) dass der Film nicht so unglaublich floppen wird, wie er es bei mir in seiner unglaublichen Unlustigkeit getan hat, oder b) dass er gar zum Riesenerfolg wird und damit der UIP-Verleih auch auf dem „succès cinéma“ Karussell gefangen bleibt und und weitere solche Machwerke ins Haus stehen. So oder so: Der Artikel von Martin Walder ist unbedingt lesenswert. Und zu „Tell“ gibt er wohlweislich kein Urteil ab.

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