Ratatouille: Kinder wild auf Ratten

Rémy aus Ratatouille (c) Buena VistaWer erinnert sich: Als Finding Nemo in den Kinos kam, stieg der Verkauf von Clownfischen weltweit rasend an, und die tropischen Gewässer wurden leergefischt. Und mit den Harry Potter Filmen soll in England der Verkauf von Eulen sprunghaft angestiegen sein. Jetzt wollen die Kinder in Frankreich alle eine zahme Ratte, wegen Rémy in Pixars Ratatouille, wie die AFP meldet (siehe unten). Schon drollig. Und was werden die Kids alle wollen, wenn George A. Romeros aktueller Diary of the Dead ins Kino kommt? Logisch, ihren eigenen Kuschel-Zombie. Sperrt schon mal die Friedhöfe…

Paris (AFP) — Der diese Woche in Deutschland anlaufende US-Zeichentrickfilm „Ratatouille“ hat in Frankreich neuen Schwung in

den Handel mit Hausratten gebracht. „Ratten sind eine echte Mode geworden“, sagte Gerald Moreau, der eine Internet-Website zum richtigen Umgang mit den putzigen Nagetieren betreibt. Hersteller von Tierbedarf berichten, dass der Absatz von Zubehör für die Nager seit dem Start des Streifens im Sommer um 40 Prozent spürbar gestiegen ist. Verantwortlich für den Boom sind offenbar die jungen Kinobesucher, die „Ratatouille“-Hauptdarsteller Remy ins Herz geschlossen haben, der ausgerechnet als Ratte Chefkoch werden will. „Ratten sind viel intelligenter und viel interessanter als Hamster oder Mäuse“, sagte Moreau. „Sie erkennen ihren Namen, hängen sehr an ihrem Besitzer und lassen mit sich spielen wie Hunde oder Katzen.“ Eltern sollten laut Moreau aber genau überlegen, bevor sie sich eine Ratte ins Haus holen. „Sie sind sehr soziale Tiere und brauchen viel Zuneigung und Aufmerksamkeit.“ Keinesfalls sollten ein Männchen und ein Weibchen zusammen in einen Käfig gesperrt werden: Rattenweibchen bringen bis zu 15 Babys zur Welt – und das alle drei Wochen.


 

 

Hollywood traut sich nicht mehr zu rauchen

Dass die amerikanischen Filmstudios (wie alle anderen Lebensbereiche auch) immer stärker unter Druck geraten, das Rauchen nicht mehr als Lifestyle zu bewerben, ist nicht weiter überraschend. Aber derzeit konkretisieren sich die Regeln, wie ein Artikel in der New York Times zu bedenken gibt. Es wäre ja auch denkbar, dass Hollywood künftig auf die Darstellung anderer ungesunder Gewohnheiten verzichtet, wie zum Beispiel den Waffengebrauch, den Einsatz von Verbrennungsmotoren, oder den von medizinisch bedenklich dünnen Schauspielerinnen. Dass die Filme dann noch weniger mit dem tatsächlichen Leben zu tun haben werden, ist nur ein kleiner Teil des Problems. Das grössere besteht wohl darin, dass sie sich nicht mehr verkaufen lassen, wenn nur noch gesellschaftlich und medizinisch unbedenkliches Handeln dargestellt werden darf. Es sei denn, diese Zensurform begünstige eine neue spannende Form von Zensur-Umgehung, wie seinerzeit der Hays-Code.