In seinem letzten Newsletter vom 13. November geht der eidgenössische Preisüberwacher Rudolf Strahm hart ins Gericht mit den Schweizer Filmverleihern, insbesondere mit den sogenannten "US-Majors" Fox-Warner, UIP und Buena Vista. Ihre von den Kinobetreibern geforderten Margen an den verliehenen Filmen seien deutlich höher als im benachbarten Ausland:
Kinopreise und Verleihmieten in der Schweiz höher als im Ausland
Die Preisüberwachung kommt auf Grund einer Analyse der schweizerischen Kinopreise zum Schluss, dass die Kinotarife in der Schweiz 45 bis 80 Prozent höher sind als im benachbarten Ausland. Die Schweizer Kinobetreiber bezahlen den Film- Verleihfirmen durchschnittlich gegen Fr. 6.-/Eintritt und damit rund 50 Prozent mehr als in Deutschland und Frankreich (rund Fr. 4.-).
Rund die Hälfte dieser Preisdifferenz lässt sich durch die höheren Kosten in der Schweiz begründen (Untertitelung, Werbung, etc.). Die verbleibenden Fr. -.80 bis Fr. 1.– an höheren Verleihabgaben pro Besucher stellen mithin eine Kaufkraftabschöpfung der Schweizer Konsumenten durch die Filmverleihunternehmen dar. Die Berechnungsmethode der Verleihpreise entspricht aber internationaler Usanz, weshalb der Preisüberwacher von einem for- mellen Eingriff gegenüber den Filmverleihern absieht. Die Preisüberwachung hat sich darauf beschränkt, den Filmverleihern eine Senkung der Verleihgebühr zu empfeh- len, um diese Preise näher an das Niveau unserer Nachbarländern heran zu führen. [Rudolf Strahm, Jörg Christoffel, Catherine Josephides Dunand]
Mehr dazu auf der Website des Preisüberwachers. Darüber hinaus haben die Kollegen von DRS4News sowohl mit Strahm wie auch mit einem Vetreter der Filmverleiher gesprochen. Dieser Beitrag findet sich im Filmpodcast 51 von morgen Freitag (online ab 08.00 Uhr)