Ben Hur ist gestorben

Charlton Heston als "Ben Hur"Good Bye, Chuck! Charlton Heston ist tot, der Mann, der als Ben Hur und als Moses zu Weltruhm und Unsterblichkeit gekommen ist, ist gestern in Beverly Hills mit 83 Jahren gestorben. Die letzten Jahre machte der an Alzheimer leidende Schauspieler nur noch als eiserner Verfechter des Rechtes auf Waffenbesitz auf sich aufmerksam, am traurigsten in Michael Moores schamloser Vorführung in Bowling for Columbine. Mit seinem stets trotzig vorgestreckten

Unterkiefer und einem eigentlichen Mahlwerk an blitzenden Zähnen machte Heston fast immer eine gute Figur als Über-Mann. Er war der Monumental-Mann schlechthin, auch wenn er ab Ende der sechziger Jahre noch eine zweite Karriere als Katastrophen überlebendes Alpha-Tier hinlegte, in The Omega Man, Soylent Green, oder Planet of the Apes, Earthquake oder Airport 75. Meine erste Kinobegegnung mit ihm hatte einen monumental komischen Einschlag. Ich wollte mir den Klassiker Ben Hur im Basler Küchlin ansehen, schliesslich hatte man mir immer vom Wagenrennen und der Seeschlacht erzählt. Worauf ich natürlich nicht mit dem christlich missionarischen Ton der Zeit rechnete und völlig baff den Titelvorspann des Films über mich ergehen liess … da taucht der Stern von Bethlehem auf und die Weisen aus dem Morgenland und überhaupt viel Anfangsgeraune. Und als die Sequenz zu ihrem Ende kommt brummt eine tiefe Bassstimme vom Balkon herunter laut vernehmlich "Amen!" ins Kino hinein. Ich schliesse mich dem Unbekannten Brummer von damals (ca. 1973) an und schicke Charlton Heston unbekannterweise ein ebenso resonantes "Amen!" nach in die ewigen Jagdgründe, wo das Tragen einer Waffe noch unkontrovers und seligmachend sein möge.

Einen ausführlichen Nachruf gibts zum Beispiel in der Süddeutschen, oder in der NYT.

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