Cannes: Schön wars.

Laurent Cantet und die goldene PalmeEs war ein guter Jahrgang mit diesem 61. Filmfestival von Cannes. Was einzelne Kollegen bemängelt haben, die Abwesenheit eines oder mehrerer wirklich überwältigender Filme im Wettbewerb, darf man nämlich auch positiv sehen: Alle 22 Filme (nun ja 21 davon, einer war wirklich eher lächerlich) hatten etwas, das preiswürdig hätte sein können, jeder einzelne hat einen für die eingesetzte Zeit entschädigt. Die goldene Palme für Laurent Cantet und Entre les murs kann daher auch als Kompromiss verstanden werden. Der Film ist beeindruckend und stilistisch dermassen unaufdringlich dokufiktional, dass eine Analyse seiner Mittel einen gewissen gedanklichen Aufwand erfordert – vor allem aber ist es ein Film aus dem Gastgeberland Frankreich, das die letzten 21 Jahre zunehmend darunter zu leiden hatte, dass es das wichtigste Filmfestival der Welt ausrichtet und Jahr für Jahr den Hauptpreis ziehen lassen musste – sieht man davon ab, dass Roman Polanski, der 2002 mit The Pianist die goldene Palme gewann, eigentlich längst ein Franzose ist. Einzelne Bemerkungen der Jury von ihrer Pressekonferenz zu den Preisen finden sich hier (umschalten von Französisch auf Englisch bei Bedarf oben rechts).

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