Filmpodcast Nr. 93: Young at Heart, Paris, Gespräch mit Alexander J. Seiler.

Herzlich willkommen zur 93. Ausgabe von Kino im Kopf. Am Mikrofon ist Michael Sennhauser. Pierre Lachat hat den Regisseur von Young at Heart getroffen und wir hören ein paar Kostproben dieses uralten Rock-Chores.Und ich stelle Ihnen heute den Film Paris von Cédric Klapisch vor. Im anschliessenden ausführlichen Gespräch mit dem 80jährigen Schweizer Dokumentarfilmer Alexander J. Seiler habe ich einiges erfahren über seine lebenslange Lust auf Widerspruch. Und natürlich haben wir auch Kurztipps und die Tonspur.

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Welthund auf lokaler Rekordjagd

Foto vom Dreh von Welthund (c) WH Productions

Der „erste Oberbaselbieter Spielfilm“ Welthund (Besprechung) zeigt einmal mehr, dass lokale Produktionen für ein lokales Publikum auch dann sehr attraktiv sein können, wenn sie technisch oder künstlerisch nicht ins Spitzenfeld gehören. Lokal verankertes Kino ist so selten geworden, dass es tatsächlich Ereignischarakter bekommt. So meldet die Basellandschaftliche Zeitung heute:

Basellandschaftliche Zeitung / MLZ; 03.09.2008; Seite 11

«Welthund» bricht Rekord

«Welthund», der erste Oberbaselbieter Kinofilm, hat im Liestaler Kino Sputnik für die absolute Traumauslastung gesorgt: Die meisten Vorstellungen waren ausverkauft. Soweit sich die Besucherzahlen zurückverfolgen lassen › bis ins Jahr 1992 › hat noch kein einziger Film für ein derart volles Kino gesorgt. In den ersten zwei Wochen vom 14. › 28. August sahen sich exakt 1500 Menschen den Film des Regisseurs Ueli Ackermann im Liestaler Sputnik und im Gelterkinder Marabu, das mit dem Sputnik zusammenarbeitet, an. Für den absoluten Besucherrekord reichte es indes nicht ganz: «Mein Name ist Eugen» von 2005 schlägt den «Welthund» knapp um 42 Zuschauer. (bz)

Dass solche lokale Erfolge allerdings nur bedingt „exportfähig“ sind, zeigte sich am seinerzeit in Basel enorm erfolgreichen Dokumentarfilm Der letzte Coiffeur vor der Wettsteinbrücke von Jacqueline Falk und Christian Jamin. Was in Basel die Leute in Scharen ins Kino lockte, war andernorts, ohne die lokale Verankerung, „bloss“ ein charmanter kleiner Dokumentarfilm über einen alten Handwerker.

Kameramann Matthias Kälin ist gestorben

Szenenbild aus "Josephson Bildhauer" von Kälin und MerzGestern, am 1. September 2008, ist mit nur 55 Jahren der Schweizer Kameramann Matthias Kälin gestorben. Er hat in jüngerer Zeit die Kamera geführt bei «Max Frisch Citoyen» von Matthias von Gunten, «Dutti der Riese» von Martin Witz, «Salonica» von Paolo Poloni oder bei der «Tunisreise» von Bruno Moll. Zusammen mit Laurin Merz hat er überdies den Film «Josephson Bildhauer» gemacht.

Auf der Website der Solothurner Filmtage gibt es eine Kurzbio als pdf und bei Le Temps online einen Nachruf von Norbert Creutz. Matthias Kälin war vielen Filmemacherinnen und Filmemachern ein Freund und geschätzter Mitarbeiter, seine jüngste Arbeit hätte ein neuer Film von Patricia Plattner sein sollen. In der Nacht vom Sonntag auf Montag ist er an seiner Krebserkrankung gestorben.