Twilight – Der Mädchentraum vom sanften Beissen

Twilight Artwork Poster
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Ein einsamer Teenager verliebt sich in einen gleichaltrigen Vampir in der Schule, und nicht nur Amerikas Teenager sind hin und weg, sondern auch die Hälfte der weiblichen Bevölkerung. Endlich wieder Romantik mit Biss. Wer kriegt so was hin? Ich war in San Francisco (Ferien) und nahm, wie überall, die Gelegenheit wahr, jene Filme zu sehen, die bei uns (noch) nicht aufgetaucht sind. Einer davon war Catherine Hardwickes Verfilmung von Stephenie Meyers Teenage-Vampir-Schauerromanze „Twilight“. Vampire sind nun mal nicht totzukriegen, schon gar nicht im Kino:

Mit den Geschichten von Anne Rice und ihren Kinofassungen, dem Buffy-Film und dann vor allem dem erfolgreichen TV-Spinoff der Vampirjägerin im Teenageralter war sichergestellt, dass Draculas Erben nicht in Vergessenheit geraten. Aber der enorme Erfolg des neuen Kinofilms in den USA hat

dann doch auch die Macher verblüfft. Und mein Interesse an dem Film hat die Regisseurin geweckt. Denn Catherine Hardwicke hat ein ebenso beeindruckendes wie eigenwilliges Portfolio. Mit dem realistischen Teenager-Drama Thirteen hat die erfolgreiche Set- und Production-Designerin einen überaus reifen, starken Erstling gedreht. Dann kam der Skateboarder-Film „Lords of Dogtown“, und danach – verblüffend – „The Nativity Story“, eine postfeministische Version der Weihnachtsgeschichte. Ich fand jeden von Hardwickes bisherigen Filmen erstaunlich und beeindruckend. Sie hat ein ausgeprägtes Gefühl für Stimmungen und vor allem für das widerborstig-unsichere im Alltag der meisten Teenager.

„Twilight“ hat einen einfachen Plot: Die 17jährige Bella Swan (Kristen Stewart) zieht zu ihrem geschiedenen Vater, einem Polizisten in einer amerikanischen Kleinstadt. In der Schule ist sie sofort fasziniert vom bleichen, eigenwilligen Edward Cullen, der, wie der Rest seiner Familie, kaum am sozialen Leben teilnimmt. Edwards unentschiedene Reaktion auf sie macht ihn nur noch faszinierender und damit sind wir mitten drin in der Faszination des Spiels. Denn Anziehung und Abstossung, das Spiel zwischen Flirt und kalter Schulter lässt sich natürlich nirgends besser inszenieren, als in dieser Situation, wo die Tragik schon absehbar, der süsse Schmerz schwer dräuend über allem liegt. Denn natürlich kann der junge Vampir der aufrichtigen Schönheit nicht widerstehen, obwohl er weiss, dass er für sie eine tödliche Gefahr darstellt. Hardwicke inszeniert das alles mit der gleichen dokumentarischen Direktheit wie schon „Thirteen“. Diese Teenager sind realistisch, Schule und Umfeld nachvollziehbar und unspektakulär. Selbst dieser Edward ist einfach der bleiche Schlaks, der – von aussen gesehen – nicht recht weiss, was er will: Playstation und Kumpels oder das Mädchen.

Aber die Geschichte wägt geschickt die Welten gegeneinander ab: Bella, die Tochter geschiedener Eltern, stösst auf diese Vampir-Familie, die zusammenhält gegen den Rest der Welt, sich integriert hat und sozusagen vegetarisch unter den Menschen lebt. Sie wird von Edward bei ihnen eingeführt wie Harry Potter auf Hogwarts, sieht mit Verblüffung, dass in seinem hellen Zimmer zwischen Baumwipfeln kein Bett steht (Edward schläft nie) und schliesslich inszeniert Hardwicke mit grossem Geschick ein Baseball-Spiel der Vampierfamilie in einer Waldlichtung: Spielen können sie nur, wenn ein Gewitter aufzieht, denn nur dann sind die knallenden Ballschläge nicht von Blitzschlägen zu unterscheiden und wecken keinen Verdacht. Das ist unterlegt mit Rockmusik und ausgeleuchtet wie ein Musikclip: Packend, reissend, cool.

Der Film ist in kühlen ausgewaschenen Farben gedreht, erinnert an Gus van Sant, vor allem weil er, so platt das klingt, emotional absolut ehrlich bleibt. Der Plot ist romantischer Ramsch vom Feinsten, sogar Indianer kommen vor, aber auf der Gefühlsebene hält Hardwickes das fragile Gleichgewicht zwischen Wunsch, Sehnsucht, Angst und Verwirrung so perfekt aufrecht, dass ich keine Sekunde daran zweifle, dass der Film, der im Februar bei uns anlaufen soll, auch hier sein begeistertes Publikum finden wird, vor allem unter den Mädchen und Frauen.

3 Antworten auf „Twilight – Der Mädchentraum vom sanften Beissen“

  1. ich finde diese filme so cool ich liebe die rolle von robert pattinson die rolle passt gut zu ihm ilovee diese filme kommt auch ein vierter teil?

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