Heute Abend werden im KKL Luzern zum 12. Mal die Schweizer Filmpreise vergeben, zum ersten Mal als Solo-Event mit massiver TV-Begleitung. In diesem Blog haben wie die Entwicklung der Filmpreise schon eine Weile verfolgt, jetzt werfen wir einen (sehr eingeschränkten) kleinen Blick auf die mediale Vorbereitung des grossen Events: Im Tages-Anzeiger gab es bereits etliche vorbereitende Artikel, zum Beispiel dieses schöne Kurzportrait der Home-Regisseurin Ursula Meier von Nina Scheu. Oder heute der Text zur nominierten Schauspielerin Alexandra Prusa. Dank der reichlich absurd aufgezogenen Konstruktion Newsnetz findet sich allerdings Florian Kellers smarter Tages-Anzeiger-Kommentar zum Filmpreis auf baz.online, während der heutige BaZ-Kommentar zum gleichen Anlass von Annette Scharnberg online nicht aufzufinden ist.
Im Wesentlichen sagt sie, unter dem Titel ‚Glamour ohne Glanz‘, dass der Schweizer Filmpreis mit seiner Ausschliesslichkeit für Schweizer Passträgerinnen und -träger ein lokaler Anlass bleiben wird. Matthias Bürcher riskiert in seinem Blog eine ziemlich einleuchtende Prognose für die Preisverteilung heute Abend.
Im Grossen und Ganzen ist überall freundliche Skepsis zu spüren. Warum auch soll sich der Anlass gross von anderen solchen Anlässen in der Schweiz unterscheiden? Das ist ja das Problem aller CH-Glamour-Jäger von Glanz & Gloria über die Schweizer Illustrierte bis zu den Gratis-Blättchen, dass, egal wie sich eine Gala oder ein roter Teppich präsentiert, immer die gleichen Figuren darauf auftauchen. Und wenn selbst die Oscars von Jahr zu Jahr langweiliger werden, weil der Drama-Faktor der begeistert stotternden Preisempfänger sich einfach abnutzt, wie soll das hier hinhauen – und dann auch noch in einer Fernseh-Aufzeichnung? Das Beste am Deal des Bundesamtes für Kultur mit der SRG SSR idée suisse ist wohl die lange Nacht des Schweizer Films, die Ausstrahlung von Schweizer Filmen heute nacht. Denn das einzige, was den Schweizer Film wirklich adäquat zu repräsentieren vermag, ist der Schweizer Film. Und der gehört auf die Leinwände und Bildschirme, nicht ins Konzertlokal in Luzern.