Natürlich fragt man sich bei jedem Film in Cannes ein wenig misstrauisch, warum er nicht im Wettbewerb läuft, wenn er zwar in der offiziellen Selektion, aber eben hors concours gezeigt wird. Schliesslich gibt es auch noch Un certain regard, für Filme, die zwar interessant, aber nicht absolut konkurrenzfähig sind. Bei Ne te retourne pas (Don’t Look Back) von Marina de Van ist die Frage leicht zu beantworten: Warum sollte das Festival auf die publicityträchtige Präsenz von Monica Bellucci und Sophie Marceau verzichten, bloss weil der Film nicht wirklich gut ist?
Das haben sich auch die dankbaren Journalistinnen und Journalisten gesagt, und sind brav in die Pressekonferenz zum Film gepilgert. Etliche waren sogar so eifrig, dass sie auf den Film verzichtet haben und sich lieber gleich einen Platz in der vordersten Reihe eroberten. Es tat dann übrigens gar nicht weh. Die Journalisten haben überhaupt nicht gebohrt, die beiden Aktricen artig von der Faszination voneinander geplaudert, und der Schauspieler Andrea di Stefano hat, auf die Frage, was seine Freundin dazu gesagt habe, als sie erfuhr, dass er sowohl mit Sophie Marceau wie auch mit Monica Bellucci eine Sexszene haben würde, errötend gestanden: Er habe zu jenem Zeitpunkt zum Glück gar keine Freundin gehabt. Aber seine Feunde hätten ihn schon gefragt, ob er für diese Filmaufnahmen denn wirklich auch noch Geld bekommen würde. Der Produzent, der ganz rechts am Tisch sass, hat dazu nichts gesagt. Er hat auch sonst nichts gesagt, schliesslich hat ihn auch niemand etwas gefragt.