Wie findet man bloss raus, was das vertrackte Volk denn eigentlich will? Nachdem Claude Longchamp vor der Minarett-Initiative versagt hat, hat Nicolas Bideau, Chef der Sektion Film im Bundesamt für Kultur, eine neue Methode gefunden: Er fragt selber. Oder so rapportiert Kollege Christian Jungen in der heutigen NZZ am Sonntag. Er stellte Bideau eine klare Frage und bekam eine schlüssige Antwort:
Muss ein Film bieder sein, damit er vom Bund unterstützt wird?
Dieser Vorwurf hat mich veranlasst, ins Kino zu gehen und eine Zuschauerin zu fragen, ob sie «Champions» bieder gefunden habe. Sie hätten ihr Gesicht sehen sollen: Sie fasste das als Beleidigung auf. Man darf bei der Beurteilung der Filme nicht zu elitär sein. Aber zugegeben, unsere grossen Spielfilme müssen besser werden.
Genau so geht das. Ich gehe in ein Pornokino und frage die Klientel dort, ob sie den laufenden Film nicht ein wenig anstössig finde.
Voller Erfolg. Die Statistik von Nicolas Bideau beweist, dass die Filmförderung von Nicolas Bideau zu 100 Prozent auf Zustimmung stösst. Bei allen von ihm befragten Personen.
Kann es sein, dass Bideau Rimas Frau gefragt hat? Es würde die Reaktion erklären und zugleich die Repräsentativität dieser gewissenhaften Erhebung weiters in Frage stellen.