Cannes 10: No Big Business

Carlton 2010 No Ads just Salt

Jetzt, da einige Optimisten schon ihr Ende verkündet haben (ausser den Griechen), schlägt die Finanzkrise auf dem Filmmarkt und am Festival durch. Filmfinanzierung ist ein mittelfristiges Geschäft und darum waren in den letzten beiden Jahren kaum weniger Filme auf dem Markt als in den Jahren vor der Krise. Jetzt aber, da die ersten Krisenfilme hier im Programm laufen (Wall Street: Money Never Sleeps, Cleveland vs. Wallstreet) fehlt das Geld sichtbar. Deutlichstes Zeichen dafür ist die Fassade des Carlton Hotels. In früheren Jahren war sie zugepflastert mit Werbung für grosse Hollywood-Kisten (siehe Foto von 2008 nach dem Sprung), oder der Promozirkus nahm gleich die ganze Hotelfront in Beschlag. Dieses Jahr ist Robin Hood die einzige grosse Kommerz-Kiste im Programm, und die Werbeausgaben für den Film halten sich in Grenzen. Man setzt offensichtlich auf die Präsenz der Stars Russell Crowe und Cate Blanchett, auf die sich die Weltmedien denn auch in diesen Minuten stürzen. Regisseur Ridley Scott ist nicht gekommen, eine doppelte Knieoperation hält ihn im Spitalbett fest. Und das Carlton ist ungewohnt nackt, wie auf obigem Bild zu sehen ist. Das einzige bisschen Salz in der Wunde ist da Angelina Jolie, verloren auf der Affiche zu Phillip Noyces kommendem Agententhriller Salt.

2008 war das Jahr der Indiana-Jones-Rückkehr, und selbst das war noch zurückhaltend im Vergleich zu früheren Jahren, in denen die Carlton Fassade manchmal überhaupt nicht mehr zu sehen gewesen war.

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