Locarnos neuer Direktor Olivier Père schlägt Pflöcke ein und hat offenbar bei aller Zurückhaltung durchaus Lust auf Provokation. So wird sein erster Wettbwerb in Locarno zwar mit der im Tessin angesiedelten Schweizer Produktion Songs of Love and Hate von Katalin Gödrös eröffnet, dann folgt aber um 23 Uhr am Donnerstag, 5. August gleich schon starker Tobak: Die schwule Zombie-Apocalypse L.A. Zombie des Kanadiers Bruce LaBruce ist den australischen Sittenwächtern in den falschen Hals geraten: Nach Meldung von moviepilot.de musste das Filmfestival von Melbourne den Film wieder aus dem Programm nehmen. Im sittenstrengen Tessin läuft die Diskussion seither auch, der «Corriere del Ticino» hat die Geschichte dankbar aufgenommen, und nun laufen in der Sonnenstube wieder die politischen Diskussionen um Subventionen sowie «gute» und «schlechte» Kultur. Ach, wenn sich Festivals doch so leicht programmieren liessen wie konservative Politiker…
Du hast einfach einen zu niedrigen Moral-Level, weil du direkt vom NIFFF angereist bist. Sonst würdest du dich bestimmt auch mit den properen Tessinern empören.
Moral ist was für Apostel.
Zeitungen bringen Publikum, Sponsoren und vieles mehr und sie lieben Skandale…..
ergo Festivals lieben sie auch
Schade, dass man nicht über den Film von Katalin diskutiert, statt ewig diese langweiligen „SCHOCK! werke.. püh
@Bruno: Über Katalins Film kann man wohl erst ab Freitag diskutieren. Der wird offiziell am Donnerstag um 16 Uhr uraufgeführt.
gut, dass Père mehr offenheit zeigt. warum nicht eine version der zombie filme ausgeweitet auf die porno filmwelt in den usa? die vermag heute kaum mehr so zu erschrecken. in der game szene ist dies ’nasenwasser‘ abgesehen von der darstellung von schwulen praktiken. seien wir doch offen und ehrlich!