Dass die wunderbare französische Darstellerin Jeanne Balibar hier auf Deutsch zu spielen hat, das funktioniert ganz gut. Sie ist Ellen, eine Stewardess, die ans Ende geraten ist. Eine Krise mit ihrem Freund löst einen Panikschub aus, der sie kurz vor dem Start aus einem Flugzeug flüchten lässt. Und das wiederum bedeutet ihre fristlose Kündigung. Nun irrt sie zunächst einmal wie George Clooney in Up in the Air als (allerdings gestrandete) professionelle Reisende durch die Hotel- und Taxiwelt. Dann allerdings wird ihre urbane Odyssee immer bizarrer. Sie gerät an ein militantes Tierbefreiungs-Kollektiv, kommt in dessen Gemeinschaftswohnung unter und heiratet schliesslich einen der Aktivisten, um ihm die Bundeswehr zu ersparen.
Allerdings hat sie auf einem ihrer letzten Flüge schon ein afrikanisches Buschkommando mit Kindersoldaten kennengelernt, das sich auf den Schutz von Wildtieren vor Jägern, Konzernen und Wilderern spezialisiert hat. Und zu denen kehrt sie schliesslich zurück, als willige Helferin im Dienst der guten Sache.
Als Odyssee, als verlängerter Bloomsday einer Frau, die an die Grenzen ihres eingespielten Lebens gekommen ist, hat dieser Film durchaus seine Momente. Im Bemühen um bizarre Szenenwechsel und vor allem im Tonwechsel zwischen Satire, Persiflage und Ernsthaftigkeit verliert sich Pia Marais allerdings ziemlich bald. Nach etwa zwanzig Minuten schon hatte ich das Gefühl, einer Folge der Simpsons beizuwohnen, die jemand zum Spass mit Schauspielern nachgestellt hat.