Dass ein Film wie Grigris überhaupt noch entstehen kann, sollte eigentlich ein Grund für Freude sein. Tatsächlich aber packt mich immer häufiger die Trauer, wenn wieder so ein braver Zombie an einem Festival auftaucht. Vor 25 Jahren entstanden sie, in vielen afrikanischen Ländern, meist mit Hilfe Frankreichs, was Produktion und Distribution und vor allem das Publikum anging. Es war eine Zeit des Aufbruchs – und sie hat nirgendwo hin geführt.
Das „afrikanische“ Kino, oder was wir einmal dafür gehalten haben, brachte bewegende und teilweise grossartige Filme hervor, Filme, welche in Europa Aufmerksamkeit erregten, und ihren Autoren eine Basis für mehr oder weniger kontinuierliche Arbeit boten. Und ihnen einen Ruf in der Heimat einbrachten, von dem sie zehren und auf den sie aufbauen konnten. Gleichzeitig war das zumindest zum Teil eine ungewollte Weiterführung der Kolonialisierung Afrikas durch den europäischen Kulturbetrieb.