Die Unverpassbaren, Woche 35 – 2014

Stéphanie Cléau Mathieu Amalric © look now
Stéphanie Cléau & Mathieu Amalric © look now

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen.

  1. La chambre bleue von Mathieu Amalric. Mit sich und seiner Frau in den Hauptrollen baut Amalric einen Simenon-Roman um in eine Zwischen-Zeit-Maschine. Kühl und leidenschaftlich, analytisch und instinktiv zugleich. Ein Krimi, in dem nicht einmal die Morde gesichert sind.
  2. Under the Skin von Jonathan Glazer. Der Film des Jahres, wenn nicht der Dekade. Scarlett Johansson als Alien in Schottland ist mehr als ein Vorwand zur Menschwerdung, der Film ein konzeptueller Superkonduktor zwischen Auge, Herz und Hirn.
  3. Lucy von Luc Besson. Ebenfalls mit Scarlett Johansson. Das Gegenteil von Under the Skin, und darum ebenfalls sehenswert. Eine durchgeknallte Tischbombe von grossartiger Oberflächlichkeit.
  4. Maps to the Stars von David Cronenberg. Eine Hollywood-Satire, die sich kaum von der Realität weg bemühen muss. Nicht der grösste Film des Meisters, aber durchaus eine spitze Nadel im Zeitgeist.
  5. Fading Gigolo von John Turturro. Turturro macht Woody Allen zu seinem Zuhälter und die jüdische Nachbarschaft in ihrem New York zu einer semi-totalitären Zeitkapsel im Aufbruch. Zusammen dürfen sie das, und Spass macht es auch noch.

Und morgen im Filmpodcast: La chambre bleue, Filmfestival Venedig, George R.R. Martin, Terry Zwigoff, Nachruf Richard Attenborough.

Kommentar verfassen