Im Labyrinth des Schweigens spielt Alexander Fehling (Goethe!) einen jener jungen Staatsanwälte, welche gegen Ende der 50er Jahre die Frankfurter Auschwitz-Prozesse aufgleisten. Ich habe Regisseur Giulio Ricciarelli und seinen Hauptdarsteller getroffen.
Weder über Auschwitz noch über die in alle möglichen und unmöglichen Ämter und Positionen abgetauchten Naziverbrecher wurde in der Bundesrepublik der Fünfziger Jahre gesprochen. Bis der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer mit einer entschlossenen Truppe junger Juristen die Frankfurter Auschwitzprozesse aufzugleisen begann. Der Spielfilm dramatisiert diese Vorbereitungs- und Überzeugungsarbeiten mit Alexander Fehling in der Rolle eines dieser jungen Männer, denen erst langsam die Augen aufgehen. Giulio Ricciarelli, selber von Haus aus Schauspieler, erzählt, was ihn an dem Stoff fasziniert und wie er mit seinem Team die 50er Jahre in den Griff bekam. Und Alexander Fehling erinnert sich an die vielen Entscheidungen: Rauchen? Mit Hut? Ohne Schlips? Und wie spielt man einen, der nicht weiss, was man selber weiss?
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Saugen: Reflexe vom 3. Nov. 2014 (Rechtsklick für Download)