Filmpodcast Nr. 436: Taxi Teheran, Kinoboom, Homo-Ehe

Jafar Panahi als Fahrer seines Taxi
Jafar Panahi als Fahrer seines ‚Taxi‘ © filmcoopi

Heute mit David Vogel. Und zugleich zum letzten Mal vor der Sommerpause. Diese Woche stellen wir folgende Fragen:
Der Film Taxi Teheran hat eine brisante Entstehungs- und Verwertungsgeschichte. Ist er auch sehenswert?
In der Stadt Zürich entstehen neue Kinos. Ein Trend für die ganze Schweiz?
Und: In den USA hat das Oberste Gericht die Homo-Ehe legalisiert. Welche Rolle spielen dabei US-Fernsehserien?
Und natürlich dürfen unsere Kurztipps und die Tonspur zum Erraten nicht fehlen.

Hören:

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Die Unverpassbaren, Woche 27 – 2015

Laia Costa, Frederick Lau und Franz Rogowski in 'Victoria' © Filmcoopi
Laia Costa, Frederick Lau und Franz Rogowski in ‚Victoria‘ © Filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Taxi Teheran von Jafar Panahi. Zum dritten Mal unterläuft der iranische Regisseur das Arbeitsverbot. Und dieses Mal mit feinem Humor, bissigem Witz und mit einer raffiniert minimalistischen Anlage: Er spielt einen Taxifahrer in Teheran, seine Fahrgäste geben ihm und vielen anderen eine subversive Stimme.
  2. Fidelio: L’odyssée d’Alice von Lucie Borleteau. Wenn es um Männer geht, dann weiss es die Schiffsmechanikerin Alice ganz genau. Ein Mann soll zwar ihr Freund sein, aber auch ihr Liebhaber, ein Bandit, ihr Bruder und ihr Vertrauter. Fidelio ist ein poetisch erzählter Liebesfilm mit einer grandiosen Ariane Labed in der Hauptrolle. Ein Film, der uns eines zeigt: Auf hoher See pulsieren nicht nur die Schiffsmotoren, sondern auch die Herzen.
  3. Victoria von Sebastian Schipper. Ohne die Kamera ein einziges Mal abzusetzen, folgt der Film seinen Protagonisten in Echtzeit durch die Nacht. Hundertvierzig mehrheitlich atemlose Grossstadtminuten in einem einzigen Take. Das ist eine filmische Eiger-Nordwand. Sebastian Schipper hat sie mit seinem Team bezwungen.
  4. Song from the Forest von Michael Obert. Nachdem Louis Sarno im Radio ein Lied gehört hatte, ist er vor Jahren in den Regenwald gezogen. Und nun löst er ein Versprechen ein und zeigt seinem dreizehnjährigen Sohn einen anderen Dschungel: New York City. Was der faszinierende Dokumentarfilm mit Louis Sarno entdeckt, ist ein altes Lied. Es ist der vertraute Zivilisationsblues der Entwurzelung, der zu uns aus den Wäldern Afrikas dringt.
  5. Love and Mercy von Bill Pohlad: Viel mehr als bloss ein gelungenes Biopic zum Lebensdrama von Beach-Boys-Komponist Brian Wilson. Ein Film über das Leben, das an der Kunst  raffelt und umgekehrt.

Und morgen der letzte Filmpodcast vor der Sommerpause.