Duisburg 15: PISTOLEROS von Karin Becker, Silvia Wolkan & Aline László

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«Western Leone» heisst die Geisterstadt in Spanien. Und bevölkert ist sie von ein paar wenigen Menschen, Pferden und Hunden. Und dem Geist der grossen Vergangenheit. Denn hier, in Spanien, wurde einst nicht nur Sergio Leones C’era una volta il West gedreht, sondern hunderte von Italowestern.

Einst war das brettergenagelte Kulissenstädtchen eine lukrative Location, später immerhin noch eine Touristenattraktion mit Saloon, Show-Duellen und Pferdeausflügen. Aber die Zeiten sind vorbei.

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Duisburg 15: WIE DIE ANDEREN von Constantin Wulff

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Die Psychiatrie, dieser Ort jenseits des Alltags. Und erst die Jugendpsychiatrie! Völlig jenseits. Unbekannt. Unheimlich. Kann man da filmen? Willigen Kinder und Jugendliche ein, da mitzuwirken? Machen Ärztinnen und Pfleger mit?

Constantin Wulff wusste es nicht sicher. Sein Dokumentarfilm In die Welt (2008) über eine Wiener Geburtsklinik war nicht nur grossartig, er zeigte auch ein grossartiges Spital und einen Ort der grossen Hoffnungen.

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Duisburg 15: THE DAYS RUN AWAY LIKE WILD HORSES OVER THE HILLS von Marcin Malaszczak

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Der Titel ist ein Bukowski-Zitat, der Film einmal mehr ein Solitär. Malaszczak, der hier in Duisburg vor zwei Jahren mit seinem weitgehend durchinszenierten Dokumentarfilm Sieniawka verblüfft hat, geht wieder an die Ränder des Bildes.

Er filmt vertraute und vertrauende Frauen, als ob er nicht dabei wäre. Seine klar dokumentarische Kamera wird von den Protagonistinnen ignoriert, als ob sie Schauspielerinnen wären in einem Spielfilm. Aber die Situationen, Frauen unter sich, haben die Unmittelbarkeit des Spontanen, eine gezielte Unkontrolliertheit.

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Duisburg 15: ARLETTE – MUT IST EIN MUSKEL von Florian Hoffmann

© PS Film
Instant Selfie Arlette © PS Film

Der Film, der die diesjährige Duisburger Filmwoche eröffnet hat, ist ein Nachkomme des Duisburger 3Sat-Preisträgers von 2011. Und der Filmemacher Florian Hoffmann der Sohn der damaligen Preisträgerin Heidi Specogna.

In Carte Blanche war ein weinendes Mädchen in Zentralafrika zu sehen, das sechs Jahre früher von Rebellen angeschossen worden war. Damals schrieb ich hier: „Duisburg 15: ARLETTE – MUT IST EIN MUSKEL von Florian Hoffmann“ weiterlesen

Duisburg 15: Ausgänge an der 39. Duisburger Filmwoche

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Heute geht es wieder los an einem Lieblingsdokumentarfilmfestival in Duisburg: Ausgänge stehen heuer zur Debatte. Und das ist natürlich, wie immer bei der Filmwoche, ein vieldeutiges Wort.

Ein Ausgang kann ein guter sein, oder ein schlechter. Ein Grexit oder ein Notausgang. Der Ausgang einer Geschichte oder ein Abend mit Kino und Essen. Aus der Schweiz wird übrigens ein Ausgang gezeigt, der noch ziemlich offen ist: Samirs Iraqi Odyssey – der Schweizer Kandidat für den foreign-language-Oscar. Vor allem aber: Ein starker Dokumentarfilm, der in Duisburg zweifellos auch zu spannenden Diskussionen führen wird. Und damit auch zu einem spannenden Protokoll.

Hier im Blog finden sich ab morgen auch wieder meine ersten Eindrücke. Die Duisburger Filmwoche – Die angenehmste Medizin gegen das Verblöden im Herbst.