NIFFF 16: PARENTS (Forældre) von Christian Tafdrup

'Parents' © outsidethebox
‚Parents‘ © outsidethebox

Nach dem Auszug ihres erwachsenen Sohns ziehen Vibeke und Kjeld in die Kopenhagener Dachwohnung, in der sie einst als glückliches junges Paar hausten. Der Nostalgietrip gelingt, über Nacht verwandeln sich die zwei in ihr jüngeres Ich von damals. Plötzlich sind sie so alt wie ihr Sohn. Aber der Traum von der wiedererlangten Jugend entpuppt sich als Albtraum.

Viele der originellsten NIFFF-Filme der letzten Jahre kamen aus Skandinavien. Lass den Richtigen rein, zum Beispiel, oder Blind. Oft sind das raffinierte Genre-Variationen wie bei der Vampirgeschichte. Aber im Falle von Blind und nun eben auch Parents ist die Erzählanlage schon für sich einiges origineller.

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NIFFF 16: GIRL ASLEEP von Rosemary Myers

Dies fiesen Schwestern.
Dies fiesen Schwestern.

Auf der Bühne war diese Produktion des australischen Windmill Theatres ein durchschlagender Erfolg und der Grund dafür ist nicht schwer zu erkennen. Eine Coming-of-Age-Geschichte, welche den Alltag einer 15jährigen mit ihren Ängsten und Sorgen im schrillen 70er Jahre Dekor inszeniert, das spricht fast jedes Alter an.

Leider merkt man aber auch Rosemary Myers Filmfassung an, dass sie ohne wesentliche Eingriffe in die Bühnendramaturgie umgesetzt wurde. Da sind zwar all die vielen ausstatterischen Gimicks und die Integration der Zwischentitel wie „drei Tage früher“ ins Dekor, aber wir haben es fast immer mit statischen Einstellungen auf sprechende Menschen zu tun.

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NIFFF 16: LOS PARECIDOS von Isaac Ezban

© stray dogs
© stray dogs

Der heftige Regen suggeriert Noir-Kino, der schamlose Bernard Herrmann -Psycho-Rip-Off- Streichersound deutet auf eine Parodie hin. Aber dann sind wir auch schon mitten drin an diesem 2. Oktober 1968 und es gilt ernst.

Schauplatz ist ein Busbahnhof irgendwo vor Mexico City. Im heftigen Dauerregen sind ein paar Menschen in der nächtlichen Wartehalle gestrandet, Busse fahren keine mehr, über die Nachrichten kommen Meldungen von ähnlichen Zuständen im ganzen Land, der Regen sei toxisch, erfahren wir irgendwann.

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NIFFF 16: SWISS ARMY MAN von Daniel Scheinert und Dan Kwan

Paul Dano und Daniel Radcliffe in 'Swiss Army Man' © Ascot-Elite
Paul Dano und Daniel Radcliffe in ‚Swiss Army Man‘ © Ascot-Elite

Ex-«Harry Potter» Daniel Radcliffe als furzende Allzweckleiche in einer Robinsonade. Das muss man nicht gesehen haben. Aber man kann. Und dann entpuppt sich die marketingträchtige Provokation als kindlich-verspielte Variation auf den Tom-Hanks-Insel-Film Cast Away, mit Radcliffes Leiche in der Rolle des Volleyballs.

Der stets verlässlich anrührende Paul Dano spielt den auf einer Insel gestrandeten Hank. Eben als er sich in seiner Einsamkeit erhängen will, erspäht er einen angespühlten Körper am Strand. Leider ist der Mann ganz offensichtlich tot, bloss seine extremen Blähungen bringen noch Bewegung in die Leiche.

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Verstorben im Juni 2016

Theresa Saldana, Anton Yelchin, Peter Shaffer, Michael Herr, Bud Spencer, Götz George
Sechs von 196: Theresa Saldana, Anton Yelchin, Peter Shaffer, Michael Herr, Bud Spencer, Götz George

Im Juni 2016 sind gemäss IMDb 196 Männer und Frauen aus dem Film-Umfeld verstorben. Am meisten Betroffenheit ausgelöst hat der Unfalltod des erst 27jährigen Schauspieler Anton Yelchin, der im Star Trek-Reboot den Chekov gespielt hatte. Die Autoren Michael Herr (sein «Dispatches» verhalf ihm zur Drehbuch-Mitarbeit an Kubricks Full Metal Jacket) und Peter Shaffer (Amadeus) wurden vor allem im Feuilleton gewürdigt, während diese Woche dann Bud Spencer und Götz George überall breit verabschiedet wurden. Aber wer erinnert sich noch an Theresa Saldana?

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Filmpodcast Nr. 479: High Rise, Soy Nero, Spotlight, Götz George, Bud Spencer, Mel Brooks

Poster für High Rise und Clockwork Orange
Das Plakat für Ben Wheatleys J.G. Ballard-Verfilmung ‚High Rise‘ eifert klar einem Vorbild nach

Herzlich Willkommen zur letzten Ausgabe vor der Sommerpause. Die nächsten Wochen sind wir unterwegs, unter anderem an den Filmfestivals von Neuchâtel und in Locarno. Dafür haben wir diese Ausgabe unseres Filmmagazins noch einmal so richtig vollgepackt. Wir stellen ihnen zwei starke neue Filme vor: High Rise von Ben Wheatley und Soy Nero von Rafi Pitts. Wir nehmen Abschied von Götz George und von Carlo Pedersoli, alias Bud Spencer. Wir kommen zurück auf das Übergriffs- und Journalismus-Drama Spotlight, das eben auf DVD erschienen ist. Und wir gratulieren dem Spoof-Meister Mel Brooks zum 90. Geburtstag. Und natürlich haben wir auch noch einmal eine Tonspur. Und die wöchentlichen Kurztipps. Die finden Sie übrigens auch weiterhin hier im Blog in schriftlicher Form über die nächsten sechs Wochen.

Hören:

Saugen: Filmpodcast Nr. 479 (Rechtsklick für Download)


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