Die Unverpassbaren, Woche 36 – 2016

Eine Frau springt von einem Ruderboot bekleidet ins Wasser
Lou Andreas-Salomé verblüfft Nietzsche und Rée © filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Lou Andreas-Salomé von Cordula Kablitz-Post. Ein verspielter, ironisch-pathetischer Biografieschachtelfilm über eine der faszinierendsten und eigenständigsten Frauenfiguren der vorletzten Jahrhundertwende.
  2. Polder von Julian M. Grünthal und Samuel Schwarz. Der Film zum Game zum Transmedia-Projekt. Japan-Chic und Retro-Look, eine verspielte, clevere, vergnügliche Reise zu den Hexen und Business-Dämonen einer dementedly augmented Reality.
  3. Fuocoammare von Gianfranco Rosi. Der Berlinale-Sieger 2016 wirft einen ebenso dokumentarischen wie symbolträchtigen Blick auf die Insel Lampedusa, ihre Bewohner und die Überlebenden wie auch die Toten von den Flüchtlingsschiffen. Keine Anklage, eher eine Einladung zum Nachdenken.
  4. El Olivo von Icíar Bollaín. Spanische Olivenbauern im Sog des kapitalistischen Europa, der Kampf einer jungen Frau für die Heimführung eines 2000jährigen Olivenbaums. Ein Film mit grossem Herz und kleinen Logiklöchern, ein Plädoyer für Sturheit, das nicht ganz aufgeht, dafür aber mit nimmt.
  5. Vor der Morgenröte von Maria Schrader. Die Exil-Jahre des Schriftstellers Stefan Zweig in sechs grossartigen, verknüpften Kurzfilmen. Josef Hader in der Hauptrolle wird perfekt ergänzt von Aenne Schwarz und Barbara Sukowa in den Rollen seiner beiden Ehefrauen. Eine packende, brandaktuelle Kulturgeschichtslektion mit filmischer Wucht.

Und morgen im Filmpodcast: Médecin de campagne, Lou Andreas-Salomé, Virtuelle Realität am Filmfestival Venedig und am Fantoche, Synchronfassungen pfui.

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