Die Unverpassbaren, Woche 48 – 2016

Meryl Streep ist 'Florence Foster Jenkins' © Pathé Films
Meryl Streep ist ‚Florence Foster Jenkins‘ © Pathé Films

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Little Men von Ira Sachs. Eltern sind auch bloss Menschen. Das ist die wichtigste Lektion für zwei 13jährige Schüler in Brooklyn, neben der Erkenntnis, dass «richtig» oder «falsch» je nach Perspektive anders lautet. Filmemacher Ira Sachs beruft sich auf den japanischen Meister des Familienfilms, Yasujirô Ozu. Aber sein Film ist so aktuell wie eigen.
  2. Florence Foster Jenkins von Stephen Frears. Meryl Streep in der Rolle der angeblich schlechtesten Sängerin aller Zeiten, eine sehr menschliche, feinfühlige und vor allem hinreissende Tragikomödie.
  3. Wolf and Sheep von Shahrbanoo Sadat. Die afghanische Regisseurin wehrt sich gegen träge Tradition und gewohnheitsmässige Unterdrückung mit einer fabelhaften Erzählung, hoffnungsvollen Figuren und überraschenden Kunstgriffen.
  4. Finsteres Glück von Stefan Haupt. Ein Junge verliert seine Familie. Der Film nach dem Roman von Lukas Hartmann arbeitet mit Perspektivenwechsel und Lichtregie und packt über das Spiel seiner Protagonisten.
  5. Die Geträumten von Ruth Beckermann. Die grosse österreichische Dokumentarfilmerin rekonstruiert die dramatische Dichter-Liebe zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan mit spielerischer Leichtigkeit als beobachtete, inszenierte und präzise mäandrierende Lesung aus dem Briefwechsel. Streng, witzig, grossartig.

Und morgen im Filmpodcast: Sully, Little Men, Le confessioni, Kino Oris Liestal

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