Die Unverpassbaren, Woche 49 – 2016

'Safari' von Ulrich Seidl © Outside The Box
‚Safari‘ von Ulrich Seidl © Outside The Box

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. I, Daniel Blake von Ken Loach. Mit diesem komisch-wütenden Sozialdrama fährt der Brite noch einmal alles auf, was die besten seiner Filme ausmacht: Engagement und Überzeugung, die Solidarität der kleinen Leute gegenüber einem entmenschlichten System. Und wenn man sich dann fragt, ob es diese anständigen Menschen denn tatsächlich gibt, ist man schon so erschrocken, dass der Film eine überraschend positive Wirkung erzielt.
  2. Safari von Ulrich Seidl. Jagdtouristen auf Tötungssafari in Afrika. Einmal mehr kann sich Dokumentarist Seidl auf die Selbstdarstellungsfreude seiner Protagonisten verlassen und sein zentralperspektivisches Bild vom menschlichen Irrsinn konsequent weiterführen.
  3. Little Men von Ira Sachs. Eltern sind auch bloss Menschen. Das ist die wichtigste Lektion für zwei 13jährige Schüler in Brooklyn, neben der Erkenntnis, dass «richtig» oder «falsch» je nach Perspektive anders lautet. Filmemacher Ira Sachs beruft sich auf den japanischen Meister des Familienfilms, Yasujirô Ozu. Aber sein Film ist so aktuell wie eigen.
  4. Florence Foster Jenkins von Stephen Frears. Meryl Streep in der Rolle der angeblich schlechtesten Sängerin aller Zeiten, eine sehr menschliche, feinfühlige und vor allem hinreissende Tragikomödie.
  5. Wolf and Sheep von Shahrbanoo Sadat. Die afghanische Regisseurin wehrt sich gegen träge Tradition und gewohnheitsmässige Unterdrückung mit einer fabelhaften Erzählung, hoffnungsvollen Figuren und überraschenden Kunstgriffen.

Und morgen im Filmpodcast: I, Daniel Blake, Reset – Restart, Gotthard, Kirk Douglas

Kommentar verfassen