Die Unverpassbaren, Woche 50 – 2016

Kacey Mottet Klein und Corentin Fila in ‚Quand on a 17 ans‘ © frenetic

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Quand on a 17 ans von André Téchiné. Zwei Siebzehnjährige prügeln sich immer wieder, ohne zu wissen warum. Dem 73jährigen französischen Altmeister ist ein weiterer nüchtern-romantischer Film zwischen klassischem Kinodrama und dardennschem Dokudrama gelungen, mit zwei sehr eindrücklichen Jungschauspielern.
  2. I, Daniel Blake von Ken Loach. Mit diesem komisch-wütenden Sozialdrama fährt der Brite noch einmal alles auf, was die besten seiner Filme ausmacht: Engagement und Überzeugung, die Solidarität der kleinen Leute gegenüber einem entmenschlichten System. Und wenn man sich dann fragt, ob es diese anständigen Menschen denn tatsächlich gibt, ist man schon so erschrocken, dass der Film eine überraschend positive Wirkung erzielt.
  3. Safari von Ulrich Seidl. Jagdtouristen auf Tötungssafari in Afrika. Einmal mehr kann sich Dokumentarist Seidl auf die Selbstdarstellungsfreude seiner Protagonisten verlassen und sein zentralperspektivisches Bild vom menschlichen Irrsinn konsequent weiterführen.
  4. Little Men von Ira Sachs. Eltern sind auch bloss Menschen. Das ist die wichtigste Lektion für zwei 13jährige Schüler in Brooklyn, neben der Erkenntnis, dass «richtig» oder «falsch» je nach Perspektive anders lautet. Filmemacher Ira Sachs beruft sich auf den japanischen Meister des Familienfilms, Yasujirô Ozu. Aber sein Film ist so aktuell wie eigen.
  5. Florence Foster Jenkins von Stephen Frears. Meryl Streep in der Rolle der angeblich schlechtesten Sängerin aller Zeiten, eine sehr menschliche, feinfühlige und vor allem hinreissende Tragikomödie.

Und morgen im Filmpodcast: Tanna, Quand on a 17 ans, The Great Wall in China, Ulrich Seidl zu Safari

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