Die Unverpassbaren, Woche 51 – 2016

Amy Adams in ‚Nocturnal Animals‘ © UPI
Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Nocturnal Animals von Tom Ford. Der zweite Kinofilm des Modeschöpfers erzählt zwei ganz unterschiedliche Geschichten: ein Beziehungsdrama und einen brutalen Thriller auf drei Erzählebenen – und ist ein formvollendetes Meisterwerk.
  2. Paterson von Jim Jarmusch. Schönste Ereignislosigkeit in der Wiederholung als Entschleunigungs-Wellness-Kino. Ein Film wie ein mehrstrophiges Gedicht.
  3. Quand on a 17 ans von André Téchiné. Zwei Siebzehnjährige prügeln sich immer wieder, ohne zu wissen warum. Dem 73jährigen französischen Altmeister ist ein weiterer nüchtern-romantischer Film zwischen klassischem Kinodrama und dardennschem Dokudrama gelungen, mit zwei sehr eindrücklichen Jungschauspielern.
  4. I, Daniel Blake von Ken Loach. Mit diesem komisch-wütenden Sozialdrama fährt der Brite noch einmal alles auf, was die besten seiner Filme ausmacht: Engagement und Überzeugung, die Solidarität der kleinen Leute gegenüber einem entmenschlichten System. Und wenn man sich dann fragt, ob es diese anständigen Menschen denn tatsächlich gibt, ist man schon so erschrocken, dass der Film eine überraschend positive Wirkung erzielt.
  5. Safari von Ulrich Seidl. Jagdtouristen auf Tötungssafari in Afrika. Einmal mehr kann sich Dokumentarist Seidl auf die Selbstdarstellungsfreude seiner Protagonisten verlassen und sein zentralperspektivisches Bild vom menschlichen Irrsinn konsequent weiterführen.

Und morgen im Filmpodcast: Nocturnal Animals, Paterson, Paula, Walt Disney.

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