Die Unverpassbaren, Woche 52 – 2016

Marion Cotillard in ‚Juste la fin du monde‘ © Praesens

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Juste la fin du monde von Xavier Dolan. Die Rückkehr des todkranken Bruders. Ein echter Dolan, mit all seinen Qualitäten und all seinem Überschwang. Wer sich darauf einlässt, kommt nicht zu kurz. Bloss Wörter hat dieser Film, der aussieht und sich benimmt wie ganz grosses Kino, definitiv zu viele.
  2. Love & Friendship von Whit Stillman. Scharf und präzise zeichnet Stillman Jane Austens «Lady Susan» auf die Leinwand, mit vielsagenden Auslassungen, bissigen Löchern und viel doppelbödiger Konversation. Respektvoller  – und kurzweiliger – kann man Jane Austen nicht verfilmen.
  3. Nocturnal Animals von Tom Ford. Der zweite Kinofilm des Modeschöpfers erzählt zwei ganz unterschiedliche Geschichten: ein Beziehungsdrama und einen brutalen Thriller auf drei Erzählebenen – und ist ein formvollendetes Meisterwerk.
  4. Paterson von Jim Jarmusch. Schönste Ereignislosigkeit in der Wiederholung als Entschleunigungs-Wellness-Kino. Ein Film wie ein mehrstrophiges Gedicht.
  5. Quand on a 17 ans von André Téchiné. Zwei Siebzehnjährige prügeln sich immer wieder, ohne zu wissen warum. Dem 73jährigen französischen Altmeister ist ein weiterer nüchtern-romantischer Film zwischen klassischem Kinodrama und dardennschem Dokudrama gelungen, mit zwei sehr eindrücklichen Jungschauspielern.

Den nächsten Filmpodcast, den 499sten, gibt es erst wieder in einer Woche.

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