Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:
- Silence von Martin Scorsese. Episch, bildstark und zugleich asketisch reduziert geht der gequälte Katholik Scorsese den Roman des Japaners Shusaku Endo an, als Dilemma zwischen Glaubensdogmen, Politik und Menschlichkeit.
- Tour de France von Rachid Djaïdani. Der Rapper aus Paris und der Rassist aus der Provinz. Gérard Depardieu und Sadek bringen Frankreichs Extreme zusammen, glaubwürdig, nachvollziehbar und filmisch sehr eingängig.
- Loving von Jeff Nichols. Mit ihrer Heirat haben der weisse Richard Loving und seine Frau Mildred 1958 die Rassentrennungsgesetze des Staates Virginia verletzt. Er will die Familie schützen, sie möchte Gerechtigkeit. Eine subtile Rückblende, eine Liebesgeschichte, ein Gerichtsfilm ohne Gerichtsszenen, mit starken Darstellern.
- Bacalaureat von Cristian Mungiu. Für die Zukunft seiner Tochter setzt ein Arzt die ganz alltägliche Korruptionskette in Betrieb. Mungius Film treibt den moralischen Realismus des rumänischen Kinos weiter, verstärkt um eine kommentierende Komponente bei den Figuren. Beeindruckend.
- Marija von Michael Koch. Eine Ukrainerin kämpft in Dortmund um Integrität und eine eigene Existenz. Ein präzise gestalteter, realistischer Film vom einstigen Schauspieler Michael Koch. Nominiert für den Schweizer Filmpreis.
Im Filmpodcast morgen: Silence, Shusaku Endo, Tour de France, Netflix Cheating.