Die Unverpassbaren, Woche 20 – 2017

Ramzy Bedia und Isabelle Carré in ‚Une vie ailleurs‘ © Look now!

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Une vie ailleurs von Olivier Peyon. Spannendes Kindsrückentführungs-Drama. Kein Film Noir, sondern eher ein Film Lumineux über wahre Mutterliebe, mit höchst dramatischen Sequenzen zwar, aber auch mit einem grundlegenden Glauben an das Gute im Menschen.
  2. Mister Universo von Tizza Covi und Rainer Frimmel. Eine bestechende Dokufiktion mitten aus der verschwindenden Welt italienischer Schausteller- und Zirkusfamilien.
  3. Get Out von Jordan Peele. Für Chris entwickelt sich das Wochenende auf dem Anwesen der reichen Eltern seiner weissen Freundin zunehmend beängstigend. Eine Gesellschaftssatire im Gewand eines Genre-Films, beissend und spöttisch.
  4. The Handmaiden von Park Chan-Wook. Ein englischer Roman, in historisch koreanisch-japanische Gefielde transponiert, kühl, distanziert, mit erotischer Täuschung und skrupellos überwältigender Bildkraft.
  5. Denial von Mick Jackson. Der Prozess des britischen Holocaust-Leugners David Irving gegen die US-Historikerin Deborah E. Lipstadt in einem eben so spannenden wie plakativ ausufernden Gerichtsfilm. Timothy Spall als Gentleman-Rassist ist erschreckend einleuchtend.

Im Filmpodcast morgen: Alien Covenant, Une vie ailleurs, Filmfestival Cannes.

Cannes 17: NELYUBOV (Loveless) von Andrey Zvyagintsev

Maryana Spivak in ‚Nelyubov‘ © non-stop

Vor drei Jahren hat der Russe Andrey Zvyagintsev hier in Cannes mit seiner Hiobs-Geschichte Leviathan beeindruckt. Das war, unter anderem, die Geschichte vom Ende einer Ehe und der Einsamkeit des zurückbleibenden Sohnes.

Zvyagintsevs neuer Film zeigt erneut das Ende einer Ehe und was es zunächst für den Sohn bedeutet, dann für die Frau und den Mann. Und der Titel ist Programm: Wo die Eheleute längst nur noch Hass füreinander haben, fällt für ihren Sohn die absolute Lieblosigkeit an. „Cannes 17: NELYUBOV (Loveless) von Andrey Zvyagintsev“ weiterlesen

Cannes 17: LES FANTÔMES D’ISMAËL von Arnaud Desplechin

Marion Cottillard und Charlotte Gainsbourg in ‚Les fantômes d’Ismaël‘ von Arnaud Desplechins © xenix

Ismaël (Mathieu Amalric) ist ein Filmemacher, Sylvia (Charlotte Gainsbourg) seine Freundin. Die Astrophysikerin hat sich und Ismaëls kreatives, von Alpträumen und Alkohol durchzogenes Chaos gut im Griff. Bis am Strand plötzlich Ismaëls vor über zwanzig Jahren verschwundene Frau Carlotta (Marion Cotillard) vor ihr steht.

Die Welt von Arnaud Desplechin ist ein zügelloses, ausuferndes Universum. Seine seltsamen Antihelden im aktuellen Film, die Brüder Ismaël und Ivan Dédalus sind konkurrierende, sich bewundernde alter egos des Filmemachers. „Cannes 17: LES FANTÔMES D’ISMAËL von Arnaud Desplechin“ weiterlesen

Filmpodcast Nr. 517: Mister Universo, The Borneo Case, Berliner Theater-Kürzest-Filme

Wendy Weber in ‚Mister Universo‘ © Be For Films

Heute vor allem dokufiktional. Mister Universo begibt sich in die verschwindende Welt der Schausteller und Zirkusartisten in Italien. The Borneo Case ist eine Langzeitdokumentation auf den Spuren des Baslers Bruno Manser im Regenwald von Borneo. Und das Berliner Theatertreffen hat eine Reihe von spot-artigen Kürzestfilmen ins Netz geworfen. Dazu ein kurzes Tonspur-Rätsel und die gewohnten Kurztipps.

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Die Unverpassbaren, Woche 19 – 2017

‚Mister Universo‘ von Tizza Covi und Rainer Frimmel © Be For Films

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Mister Universo von Tizza Covi und Rainer Frimmel. Eine bestechende Dokufiktion mitten aus der verschwindenden Welt italienischer Schausteller- und Zirkusfamilien.
  2. Get Out von Jordan Peele. Für Chris entwickelt sich das Wochenende auf dem Anwesen der reichen Eltern seiner weissen Freundin zunehmend beängstigend. Eine Gesellschaftssatire im Gewand eines Genre-Films, beissend und spöttisch.
  3. The Handmaiden von Park Chan-Wook. Ein englischer Roman, in historisch koreanisch-japanische Gefielde transponiert, kühl, distanziert, mit erotischer Täuschung und skrupellos überwältigender Bildkraft.
  4. Denial von Mick Jackson. Der Prozess des britischen Holocaust-Leugners David Irving gegen die US-Historikerin Deborah E. Lipstadt in einem eben so spannenden wie plakativ ausufernden Gerichtsfilm. Timothy Spall als Gentleman-Rassist ist erschreckend einleuchtend.
  5. Die Blumen von Gestern von Chris Kraus. Lars Eidinger als Nazi-Täter-Enkel und Adèle Haenel als Holocaust-Opfer-Enkelin sehen sich ausserstande, je ein Blatt vor den Mund zu nehmen in dieser erfreulich grenzwertigen, absolut hinreissenden Tragikomödie.

Im Filmpodcast morgen: Mister Universo, The Borneo Case, Kürzestfilme Berliner Theatertreffen.

Filmpodcast Nr. 516: Get Out, The Handmaiden, Vincent, Hans Heinz Moser, Danielle Darrieux, Claude Goretta

Daniel Kaluuya als Chris Washington in ‚Get Out‘ von Jordan Peele © Universal

Wir haben eine ereignisreiche Woche hinter uns, entsprechend dicht unser heutiges Programm: Es umfasst die Filme Get Out, The Handmaiden und Vincent, einen Gruss zum 100. Geburtstag von Danielle Darrieux, den Nachruf auf Hans Heinz Moser und ein neues Buch über den Westschweizer Regisseur Claude Goretta. Dazu ein kurzes Tonspur-Rätsel und die gewohnten Kurztipps.

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Die Unverpassbaren, Woche 18 – 2017

Timothy Spall als Holocaust-Leugner David Irving in ‚Denial‘ © filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Get Out von Jordan Peele. Für Chris entwickelt sich das Wochenende auf dem Anwesen der reichen Eltern seiner weissen Freundin zunehmend beängstigend. Eine Gesellschaftssatire im Gewand eines Genre-Films, beissend und spöttisch.
  2. The Handmaiden von Park Chan-Wook. Ein englischer Roman, in historisch koreanisch-japanische Gefielde transponiert, kühl, distanziert, mit erotischer Täuschung und skrupellos überwältigender Bildkraft.
  3. Denial von Mick Jackson. Der Prozess des britischen Holocaust-Leugners David Irving gegen die US-Historikerin Deborah E. Lipstadt in einem eben so spannenden wie plakativ ausufernden Gerichtsfilm. Timothy Spall als Gentleman-Rassist ist erschreckend einleuchtend.
  4. Die Blumen von Gestern von Chris Kraus. Lars Eidinger als Nazi-Täter-Enkel und Adèle Haenel als Holocaust-Opfer-Enkelin sehen sich ausserstande, je ein Blatt vor den Mund zu nehmen in dieser erfreulich grenzwertigen, absolut hinreissenden Tragikomödie.
  5. Gimme Danger von Jim Jarmusch. Ein Altpunker dreht einen Film mit einem anderen. Aber der eine ist Jim Jarmusch und der andere ist Iggy Pop, und die beiden sind Freunde. Das macht diesen Dokumentarfilm verblüffenderweise aber nicht peinlich, sondern grossartig.

Im Filmpodcast morgen: Get Out, Vincent, The Handmaiden, Claude Goretta, Danielle Darieux, Hans Heinz Moser.

VINCENT von Christophe Van Rompaey

Spencer Bogaert und Alexandra Lamy in ‚Vincent‘ © Cineworx

Teenager Vincent träumt davon, mit seinem Suizid ein Zeichen gegen die Schlechtigkeit der Welt zu setzen. Aber seine Familie ist schlicht zu kompliziert für einfache Signale.

«Wie oft hast Du jetzt schon versucht, dich umzubringen?»

Das fragt der wohlmeinende Psychiater den Teenager Vincent. Aber nicht ohne ihm zuvor zu seinem mutigen Abschiedsbrief zu gratulieren, einem wahren Manifest, das ihn schwer beeindruckt habe.

Vincent ist eigentlich ein normaler Teenager in einer flämischen Stadt. Er lebt mit seinen Schwestern, dem Stiefvater und der Mutter. Er hat eine Freundin, die genauso für Umweltschutz und Gerechtigkeit brennt wie er. Und er möchte mit seinem Suizid ein Zeichen setzen für eine bessere Welt. „VINCENT von Christophe Van Rompaey“ weiterlesen