Die Unverpassbaren, Woche 25 – 2017

‚Gute Tage‘ von Urs Graf © Look Now!

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Gute Tage von Urs Graf. Der Zürcher Altmeister des feinen Dokumentarfilms besucht Künstlerfreundinnen und -Freunde, bei denen das Alter ebenfalls den Schaffensprozess verändert, behindert, aber auch weiterhin bereichert. Feinfühlig und berührend.
  2. Une vie von Stéphane Brizé. Das traurige Leben einer vereinsamenden adeligen Frau im 19. Jahrhundert. Brizé gelingt das Kunststück, aus dem Stück Weltliteratur einen tiefen, zugleich traurigen und hellen Film mit fast dokumentarischer Anmutung und einer atemberaubend guten Hauptdarstellerin zu machen.
  3. L’Opera de Paris von Jean-Stéphane Bron. Der Regisseur und Opern-Neuling Bron steigt ab in die Katakomben der Pariser Oper – keine einzige Szene einer Aufführung zeigt er, aber ein schillerndes Porträt dieser und damit unserer eigenen verrückten Welt, aus der man am liebsten nie wieder auftaucht.
  4. Inversion von Behnam Behzadi. Ein stiller und überzeugender Film über eine unverheiratete Frau in Teheran, die sich zwar gern für ihr Umfeld einsetzt, aber auch einfordert, dass sie über solche Einsätze selber bestimmen kann.
  5. Beuys von Andres Veiel. Geniale Collage von bisher unediertem Foto- und Filmmaterial über den Künstler mit dem markanten Lachen und dem typischen Hut. Veiel inszeniert Beuys als kunst-demokratischen Don Quichotte, der gegen bildungsbürgerliche Windmühlen ankämpft.

Im Filmpodcast morgen: Return to Montauk, Gute Tage, Bildrausch Basel mit Teres Villaverde.

Kommentar verfassen