Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:
- Ash Is The Purest White – Jiang hu er nü von Jia Zhang-Ke. Am Beispiel seiner eigenwilligen Heldin zeigt dieser Film den Wandel Chinas über sechzehn Jahre hinweg stark und einleuchtend. Und wer einen weiteren Grund für den Kinobesuch braucht: Schauspielerin Zhao Tao ist unglaublich gut.
- En guerre von Stéphane Brizé. Diese Chronik eines aussichtslosen französischen Streiks gegen einen globalen Konzern bringt den Agitationsfilm mit Aufklärungsanspruch à la Ken Loach ein Jahrhundert weiter.
- Nuestro tiempo von Carlos Reygadas. Szenen einer Ehe vom mexikanischen Grossmeister. Den lyrisch-wehleidigen Machismo, den Reygadas nur ganz wenig karikiert, muss man nicht mögen. Aber dieser Film ist grosses Kino in jeder Beziehung.
- At Eternity’s Gate von Julian Schnabel. Wieder einmal Van Gogh: aber wie hier der eine Künstler den anderen porträtiert, das ist grosse Kunst. Willem Dafoe verkörpert Van Gogh mit jeder Faser und zeigt den unberechenbaren, psychotischen, depressiven Eigenbrötler auch als nahbaren, reflektierten Menschen. Sehr gelungenes Kunstkino.
- Les dames von Véronique Reymond und Stéphanie Chuat. In der Romandie wurde dieser Dokumentarfilm mit seinen fünf Protagonistinnen über sechzig zu einem Überraschungserfolg. Mut und Lebenslust dieser Frauen sind ansteckend.
Und im Filmpodcast morgen: Ash is the purest White, En guerre, Nos batailles.