Als kleiner Junge hatte Luke einen imaginären Freund, Daniel. Der half ihm über seine Einsamkeit hinweg. Aber schliesslich musste Luke ihn in eine Puppenstube sperren, nachdem es Daniel beinahe gelungen wäre, Lukes Mutter umzubringen.
Jahre später bringen Stress am College und der verwirrte Geisteszustand seiner Mutter Luke dazu, beim Übernachten zuhause die Puppenstube aufzuschliessen.
Daniel ist wieder da. Erwachsen, gutaussehend, voller Energie und verkörpert von Arnold Schwarzeneggers Sohn Patrick.
Luke (Miles Robbins) wundert sich einen Moment, dass Daniel ihm die weggesperrten Jahre nicht übelnimmt. Im Gegenteil: Daniel ist wild entschlossen, Luke zu einem erfolgreicheren, selbstbewussteren Ego zu verhelfen.
Daniel bringt den scheuen Luke dazu, an Parties zu gehen, er hilft ihm, Mädchen zu beeindrucken – etwa in der Bibliothek, wo Daniel unsichtbar hinter Lukes Flamme Sophie steht und seinem Freund laufend Passagen aus den Büchern vorliest, welche Sophie aus den Gestellen zieht.
Das Mädchen ist natürlich hin und weg von diesem Jungen, der scheinbar alle ihre Lieblingsbücher auswendig kennt…
Aber natürlich hält die Idylle nicht vor. Daniel entpuppt sich zunehmend als dominant, egozentrisch, eifersüchtig und bösartig. So sehr, dass Luke bei einem Schizophrenie-Therapeuten Hilfe sucht.
Bei dieser Konstellation zweier junger Männer sind die Gedanken an David Finchers Fight Club naheliegend, zumal Daniel viele Züge von Tyler Durden aufweist: Aggressives Draufgängertum, Rücksichtslosigkeit und natürlich In-Existenz. Bloss dass dieser Film sie von Anfang an offen legt.
Mit Daniel isn’t Real versucht Adam Egypt Mortimer eine eigentliche Fusion von Fight Club mit den Hellraiser-Filmen von Clive Barker. Das gelingt auch recht gut, für Clive-Barker-Fans (ich bin keiner) fällt da einiges an. Mehr soll hier nicht verraten werden.
