Die Unverpassbaren, Woche 44 – 2019

‚Sorry We Missed You‘ – Die Turners: Debbie Honeywood, Katie Proctor, Rhys Stone und Kris Hitchen © filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Sorry we missed you von Ken Loach.  Gerade wenn man denkt, man kenne das System Loach/Laverty zur Genüge, überraschen sie einen mit dieser herzlich verzweifelten Familienkonstellation im Strudel der Austerität.
  2. Portrait de la jeune fille en feu von Céline Sciamma. Was für ein Film! Eine Malerin und ihr Sujet, vier Frauen, ein Universum. Céline Sciamma trifft jeden Ton, setzt kein falsches Bild, spinnt ihre Geschichte durchsichtig und funkelnd, wie ein Spinnennetz aus Glas.
  3. Yves von Benoît Forgeard. Ein intelligenter Kühlschrank nervt seinen Besitzer und nimmt am Eurovision Song Contest teil. Was klingt wie blöder Klamauk, ist eine intelligente Komödie über künstliche Intelligenz, die Menschen und Computerwesen nicht gegeneinander ausspielt.
  4. So Long My Son von Wang Xiaoshuai. Über mehr als zwanzig Jahre chinesische Gesellschaftsentwicklung entfaltet sich die Geschichte von Yojun und Liyun, die ihren einzigen Sohn verloren haben. Die Einkind-Politik ist nur ein Aspekt dieser eben so epischen wie empathischen China-Geschichte.
  5. Systemsprenger von Nora Fingscheidt. Die neunjährige Benni sprengt mit ihren Wutanfällen jedes Erziehungssystem. Der Film ist so grandios geschrieben, inszeniert und vor allem auch interpretiert, dass man seine anstrengende Hauptfigur unmittelbar ins Herz schliesst.

Und im Filmpodcast morgen: Sorry we missed you, Al-Shafaq, Jessica Rabbit.

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