Eine undefinierte Terrorgruppe plant, den Vatikan in die Luft zu sprengen und ein amerikanischer Soldat in Rom (Ethan Hawke) versucht, das zu verhindern. Der Bruder (auch Ethan Hawke) des Soldaten ist in Gefangenschaft, weil er das Geheimnis kennt.
Zu den Terroristen gehören offenbar russische Agenten, vielleicht auch Islamisten, so genau wird man das nie erfahren.
Man sieht es auch nicht wirklich, denn Zeros And Ones gehört zu den ganz dunklen Filmen. Und das ist wörtlich gemeint. Im Kino ist meist knapp auszumachen, was da auf der Leinwand zu sehen sein soll. Auf einem TV-Screen dürfte das Bild komplett absaufen. Aber das wird sich kaum jemand auf einem TV-Screen anschauen. Auch nicht auf einer Leinwand.
Der Inhalt des Filmes ist wirr, seine dramatischen und dialogischen (naja) Elemente wirken wie Parodien, die Darsteller legen sich ins Zeug, um die stichomythischen One Liner bzw. One Worder nicht allzu offensichtlich der Lächerlichkeit preiszugeben:
«Where?» – «You tell me!»
«Ok, soldier boy. Put your weapon down» – «Nice and easy.»
Dieser in Rom gedrehte Pandemie-Film vom siebzigjährigen New Yorker «Streetfilmer» Ferrara ist zwar quälend bedeutungsschwanger, laut, dräuend und weitgehend sinnlos. Aber er erhärtet doch ein paar nützliche Erkenntnisse:
- Mit verzerrten Gitarren oder einer brummenden Basslinie lassen sich die sinnlosesten Einstellungen eines Mannes, der durch die nächtliche Strasse geht, mit Bedrohlichkeit schwängern.
- Gelegentlicher Einsatz dieser standardisierten Bass-Drum-Abfolge Dumm-drumm-drumm-dumm-dumm gibt den gleichen Bildern noch eine Prise militärisch-operativer Präzision.
- Woody Guthries Gitarren-Motto «This machine kills fascists» würde Abel Ferrara wohl gerne auch als Motto für seinen Film verstanden haben. Darum darf es Ethan Hawke als Bruder des Soldaten im Zwangs-LSD-Rausch seinen Peinigern entgegenwerfen.
- Ein einzelner amerikanischer Soldat ist immer noch die beste Option der Welt im Kampf gegen das Böse.
- Ethan Hawke kann, wenn er muss, eine russische Agentin mit geschlossener Hose schwängern. Chuck Norris weint.
- Schwanzlängenvergleiche von Norman Mailer funktionieren besser im russischen Original.
Köstlich, danke!
Hört sich nach dem absoluten Top-Favoriten
für den Concorso internazionale an…