Die Unverpassbaren, Woche 37 – 2022

Alison Skye und Juliet Rylance in ‚Jill‘ © frenetic

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

    1. Jill von Steven Michael Hayes. Hippie-Albträumer. Ein chronogeschichtetes Aussteiger-Familiendrama als Spiegel unserer Zeit. Gedreht im Schweizer Jura, angesiedelt in den Wäldern Montanas. Erstaunlich stark.
    2. Mahatah – Side Stories from Main Stations von Sandra Gysi & Ahmed Abdel Mohsen. Das Getriebe der Hauptbahnhöfe von Kairo und Zürich, rhythmisch aufbereitet zu einer betörenden Leinwandsymphonie.
    3. Nos utopies communautaires – Die Kunst des Zusammenlebens von Pierre-Yves Borgeaud. Wie realisieren die 68er ihre einstigen Gemeinschaftsentwürfe im Alter? Der Dokfilm macht Mut, weil er Menschen zeigt, die ihre Ideale behalten haben, ohne ideologisch zu verhärten.
    4. Drii Winter von Michael Koch. Nicht der erste Schweizer Spielfilm mit einem Urner Bergdorf als Kulisse, aber der hier nutzt die steile Landschaft geschickt, um eine tragische Liebe ins Sagenhafte zu überführen.
    5. The Hill Where Lionesses Roar von Leila Bashrami. Aus Perspektivenlosigkeit im Balkan wird kriminelle Energie. Doch statt Bonnie and Clyde gibt es in diesem Spielfilm Bonnie, Bonnie und Bonnie. Ein junges Frauentrio fährt im Kosovo die Krallen aus.

Und im Filmpodcast morgen: Juniper, Jill, Mahata, Abschied von Alain Tanner und Jean-Luc Godard

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