Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:
- Unrueh von Cyril Schäublin. In den 1870er Jahren prallen im Schweizer Jura Welten aufeinander: Uhrenfabriken werden kapitalistisch optimiert, während Uhrmacher:innen die Idee einer anarchistischen Gesellschaft proben. Erfrischend kluges Kino, zart und radikal, historisch und zeitgenössisch zugleich.
- Cascadeuses von Elena Avdija. Überfahren, verprügelt, geschlagen. Für die Stuntfrauen in diesem Dokumentarfilm ist die Opferrolle Alltag, viel mehr als für ihre männlichen Kollegen. Ein erhellender Blick auf das Kino der Männer.
- Peter K. – Alleine gegen den Staat von Laurent Wyss. Das Kneubühl-Drama eindringlich nacherzählt als Psycho-Noir mit Anklängen von Polanski und Haneke – plus: Manfred Liechti verdient den Schweizer Filmpreis.
- Die goldenen Jahre von Barbara Kulcsar. Ein sehr schweizerisches Ehepaar wird durch die Pensionierung unerwartet herausgefordert. Erstklassiges Komödienhandwerk auf jeder Ebene. Einfach, effizient und schliesslich überraschend ermutigend.
- Lichtspieler von Hansmartin Siegrist. Der Dokumentarfilm erzählt, wie dank Lavanchy-Clarke in der Schweiz die Bilder laufen lernten – und wie die Belle Epoque ihr Ende fand. Ein historischer Trip, grandios aufbereitet.
Und im Filmpodcast morgen: Unrueh, Les passagers de la nuit, Cascadeuses, Elena Avdija & Petra Sprecher, IAFFZ und: Die Dirigentin – Marin Alsop in den Sternstunden