King Connery

Sean Connery und Michael Caine in John Hustons 'The Man Who Would Be King' von 1975

Er ist heute achtzig Jahre alt geworden. Jeder seiner Filme ist – dank ihm – heute noch gut anzuschauen, auch wenn es manche Enttäuschung gab über die Jahre. Die grösste war die John Le Carré-Verfilmung The Russia House. Dabei war für mich damals die Paarung von Sean Connery mit Michelle Pfeiffer eine Idealvorstellung. Kinder, was waren wir blöd! Und schön wars! Und erst, als er Gary Coopers Rolle aus High Noon im Weltraum nachspielte: Outland.

Comic-Verfilmungen in Lausanne

'Dick Tracy' mit Warren Beatty (Schaukastenkarton)

Dick Tracy, Barbarella, Diabolik: Es tut sich was bei der Cinémathèque suisse in Lausanne. Der neue Direktor Frédéric Maire setzt seine Bemühungen um Öffnung und publikumswirksame Nutzung der Bestände so konsequent um, dass man mitunter eine Übersiedlung nach Lausanne in Erwägung ziehen muss. In Zusammenarbeit mit dem Comic-Festival BD-FIL (10.- 12. Sept.) in Lausanne präsentiert die Cinémathèque eine „Nacht der Helden“ am 11. September (wobei dieser Titel an diesem Datum wohl eher zufällig etwas seltsam mit der jüngeren Geschichte der realen Welt korrespondiert):

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Düstere Aussichten bei 3D

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In der SZ von gestern fasst Fritz Göttler einmal mehr zusammen, warum der 3D-Boom bereits in der Sackgasse steckt. Was James Cameron mit Avatar demonstriert hat, hätte wohl eine Zukunft gehabt. Aber die industrialisierte Billig-Umrechnerei des Materials auf zwei flaue Halbbilder entspricht letztlich eher der Fernsehtechnik. Ich bin dankbar dafür, dass Nolan bei Inception auf den Schnickschnack verzichtet hat, der Film hätte gelitten.

Pacte de l’audiovisuel: Fitze ist der neue Chollet

Urs Fitze, Alberto Chollet collage ©sennhauser

Urs Fitze (CV als pdf) wird ab Januar 2011 Leiter Koordination TV bei der Generaldirektion der SRG SSR idée suisse. Er tritt die Nachfolge von Alberto Chollet an, der ab September 2010 die Leitung der neuen Abteilung «Spielfilm, Unterhaltung und Jugend» bei Radio Télévision Suisse (RTS) übernimmt. Fitze wird als Leiter Koordination TV verantwortlich sein für die Filmproduktionen im Rahmen des «Pacte de l’audiovisuel», für nationale Fernsehprojekte und internationale Kontakte. Urs Fitze ist derzeit Programmentwickler für die Abteilungen Kultur und Unterhaltung beim Schweizer Fernsehen SF.

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Filmpodcast Nr. 195: Mammuth, DVD Un prophète.

Isabelle Adjani & Gérard Depardieu in 'Mammuth' © Mont-Blanc Distribution SA
Isabelle Adjani & Gérard Depardieu in 'Mammuth' © Mont-Blanc Distribution SA

Kino im Kopf – mit Brigitte Häring. Diese Woche ganz französisch: Schwergewicht Gérard Depardieu in Mammuth von Benoît Delépine und Gustave de Kervern und als DVD-Tipp das Gangsterepos Un prophète von Jacques Audiard. Dazu Kurztipps und Tonspur.

Saugen: Filmpodcast Nr. 195 (Rechtsklick für Download). Hören:


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Helvetas Video-Wettbewerb

Helvetas

Die Entwicklungsorganisation Helvetas lanciert unter dem Label „Spende deine Idee“ ihren zweiten Video-Wettbewerb. Sie sucht unter www.spende-deine-idee.ch nach zündenden Ideen und überraschenden Plots, diesmal zum Thema „Mit Wasser gegen den Hunger“. Mehr dazu nach dem Sprung:

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Die Unverpassbaren, Woche 34

'Mammuth' © Mont-Blanc Distribution SA
'Mammuth' © Mont-Blanc Distribution SA

Erst diese fünf Filme sehen. Dann alle anderen.

  1. Mammuth von Gustave de Kervern und Benoît Delépine. Der überaus verwüstliche Gérard Depardieu einmal mehr in einer Rolle, die (post festum) keiner ausser ihm spielen könnte. Und der Film ist wirklich anders als anders. Und Yolande Moreau sowie Isabelle Adjani sind auch noch drin.
  2. Inception von Christopher Nolan. Der Weltenbieger von Memento und The Prestige biegt weiter. Faszinierend.
  3. Moon von Duncan Jones. Ein feiner, fast kammerspielartiger Science-Fiction-Film stellt philosophische Fragen über das menschliche Sein. Mit einem grossartigen Sam Rockwell.
  4. Micmacs à tire-larigot von Jean-Pierre Jeunet. Der Vater von Amélie sucht seine Wurzeln bei seinen Delicatessen. Unterhaltsam fluffig.
  5. Die Fremde von Feo Aladag. Das Drama einer jungen türkischen Mutter in Deutschland, zwischen Selbstbestimmung und Familientradition.

Im Filmpodcast morgen gibts es einen prophetischen DVD-Tipp sowie mehr zu Mammuth .

Ernst Lubitsch Retrospektive nachholen

Wer, wie ich und  wohl die meisten arbeitenden Kolleginnen und Kollegen, am eben abgeschlossenen Filmfestival von Locarno mit Neid immer wieder auf die Programmeinträge der grossen Ernst Lubitsch Retrospektive geblinzelt hat, ohne dafür wirklich Zeit zu finden, freut sich vielleicht darüber: Die Cinémathèque suisse in Lausanne zeigt die ganze Retro ab Mittwoch bis Ende Oktober noch einmal. Wer mehr darüber wissen möchte, hört am besten hier im Blog unsere erste Locarno-Sendung mit dem Lubitsch-Spezialisten Joseph McBride nach. Und Lausanne ist im übrigen auch sonst eine Reise wert.

Locarno 10: SOMMERVÖGEL von Paul Riniker

Sommervögel ©frenetic

Paul Riniker, der langjährige Stardokumentarist des Schweizer Fernsehens als Spielfilmregisseur auf der Piazza Grande? Durchaus eine Feuerprobe für den erfolgsgewohnten Menschenbeobachter. Aber Rinikers Talent dafür, Menschen vor der Kamera ihre natürliche Scheu zu nehmen, sie zu überzeugenden Darstellern ihrer selbst zu machen, entfaltet seine Wirkung tatsächlich auch im Spielfilm. Roeland Wiesnekker und Sabine Timoteo sind grossartig in den Hauptrollen, die meisten anderen Darsteller stark und präzise. Dabei beginnt der Film mit einer gemächlichen Exposition, die an den Stil der Deutschschweizer Fernsehfilme erinnert – fast eine Drohung, unter diesen Umständen.

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Locarno 10: Goldener Leopard für Li Hongqi – Die Preise 2010

Li Hongqi mit dem goldenen Leoparden  © Festival del film Locarno / Abram

Der goldene Leopard des 63. Internationalen Filmfestivals von Locarno ging heute Abend an meinen persönlichen Favoriten Han Jia von Li Honqi. Der Film, der unter anderem exemplarisch zeigt, wie man kritische Gesellschafts- und Polit-Kommentare auf die Leinwand bekommt, ohne den Zensoren eine Angriffsfläche zu bieten, ist ein grosses, lakonisches Vergnügen.

Li Hongqi  © Festival del film Locarno / Abram

Ich haue mich heute sehr zufrieden ins Bett. Die restlichen Preise in ihrer ganzen vielfältigen Pracht finden sich sauber aufgelistet und zum Teil in Farbe illustriert nach dem Sprung:

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