Filmpodcast 46: Persepolis, Sicko, Tati 100, Fatih Akin.

Der 46. Filmpodcast mit Michael Sennhauser umfasst: Persepolis, die gelungene Zeichentrickfassung der gleichnamigen Comics der Iranerin Marjane Satrapi. Sicko Michael Moores Attacke auf das amerikanische Gesundheitswesen. Dazu eine kurze Hommage an das komische Genie von Jacques Tati, der diese Woche 100 Jahre alt geworden wäre, sowie ein ausführliches Gespräch mit Fatih Akin zu seinem Film Auf der anderen Seite. Dazu Kurztipps und Soundspiel.

[audio http://pod.drs.ch/mp3/film/film_200710120800.mp3]

Schweden ehrt Bergman mit Briefmarken

Die schwedische Post ehrt den im Juli verstorbenen Regisseur Ingmar Bergman mit zwei Briefmarken, die am 24. Januar 2008 erscheinen sollen. Auf der Website des Sveriges Filatelist-Förbund sind die beiden Entwürfe auch schon abgebildet. Die eine Marke zeigt Bergman als Regisseur von „Fanny & Alexander“ am Set 1983, die andere ein Portrait von 1998. Woody Allen hat sich bestimmt schon den Ersttagsbrief reserviert …

Filmpodcast 45: Ratatouille, Auf der anderen Seite, Dschoint Ventschr, Condor, Vigilante-Filme.

Der DRS-Filmpodcast mit Michael Sennhauser bringt diese Woche Beiträge zum neuen Pixar-Animationsfilm Ratatouille (siehe auch weiter unten), zu Auf der anderen Seite von Fatih Akin, einen Blick auf die Zürcher Talentschmiede Dschoint Ventschr, welche diese Woche vorsorglich alle festen Mitarbeiter entlassen musste, sowie einen Rückblick auf die Geschichte von Condor Films, welche diese Woche 60 Jahre alt wurden. Dazu einen längeren Ausblick auf Faszination und Geschichte der Vigilante-Filme von «Death Wish» bis «The Brave One», und natürlich Kurztipps und Filmsound-Spiel.

[audio http://pod.drs.ch/mp3/film/film_200710050800.mp3]

Ratatouille: Kinder wild auf Ratten

Rémy aus Ratatouille (c) Buena VistaWer erinnert sich: Als Finding Nemo in den Kinos kam, stieg der Verkauf von Clownfischen weltweit rasend an, und die tropischen Gewässer wurden leergefischt. Und mit den Harry Potter Filmen soll in England der Verkauf von Eulen sprunghaft angestiegen sein. Jetzt wollen die Kinder in Frankreich alle eine zahme Ratte, wegen Rémy in Pixars Ratatouille, wie die AFP meldet (siehe unten). Schon drollig. Und was werden die Kids alle wollen, wenn George A. Romeros aktueller Diary of the Dead ins Kino kommt? Logisch, ihren eigenen Kuschel-Zombie. Sperrt schon mal die Friedhöfe…

Paris (AFP) — Der diese Woche in Deutschland anlaufende US-Zeichentrickfilm „Ratatouille“ hat in Frankreich neuen Schwung in

den Handel mit Hausratten gebracht. „Ratten sind eine echte Mode geworden“, sagte Gerald Moreau, der eine Internet-Website zum richtigen Umgang mit den putzigen Nagetieren betreibt. Hersteller von Tierbedarf berichten, dass der Absatz von Zubehör für die Nager seit dem Start des Streifens im Sommer um 40 Prozent spürbar gestiegen ist. Verantwortlich für den Boom sind offenbar die jungen Kinobesucher, die „Ratatouille“-Hauptdarsteller Remy ins Herz geschlossen haben, der ausgerechnet als Ratte Chefkoch werden will. „Ratten sind viel intelligenter und viel interessanter als Hamster oder Mäuse“, sagte Moreau. „Sie erkennen ihren Namen, hängen sehr an ihrem Besitzer und lassen mit sich spielen wie Hunde oder Katzen.“ Eltern sollten laut Moreau aber genau überlegen, bevor sie sich eine Ratte ins Haus holen. „Sie sind sehr soziale Tiere und brauchen viel Zuneigung und Aufmerksamkeit.“ Keinesfalls sollten ein Männchen und ein Weibchen zusammen in einen Käfig gesperrt werden: Rattenweibchen bringen bis zu 15 Babys zur Welt – und das alle drei Wochen.


 

 

Hollywood traut sich nicht mehr zu rauchen

Dass die amerikanischen Filmstudios (wie alle anderen Lebensbereiche auch) immer stärker unter Druck geraten, das Rauchen nicht mehr als Lifestyle zu bewerben, ist nicht weiter überraschend. Aber derzeit konkretisieren sich die Regeln, wie ein Artikel in der New York Times zu bedenken gibt. Es wäre ja auch denkbar, dass Hollywood künftig auf die Darstellung anderer ungesunder Gewohnheiten verzichtet, wie zum Beispiel den Waffengebrauch, den Einsatz von Verbrennungsmotoren, oder den von medizinisch bedenklich dünnen Schauspielerinnen. Dass die Filme dann noch weniger mit dem tatsächlichen Leben zu tun haben werden, ist nur ein kleiner Teil des Problems. Das grössere besteht wohl darin, dass sie sich nicht mehr verkaufen lassen, wenn nur noch gesellschaftlich und medizinisch unbedenkliches Handeln dargestellt werden darf. Es sei denn, diese Zensurform begünstige eine neue spannende Form von Zensur-Umgehung, wie seinerzeit der Hays-Code.

Blog Pick: Filmfinanzierung im Tellenland

Die Zürcher Blog-Kollegen haben am Samstag spitz getippt: Im Kulturblog findet sich ein bissiger Hinweis auf ein Filmfinanzierungsmodell, das in Deutschland schon gang und gäbe ist. Der Staat steckt seine Fördergelder à fonds perdu in Filmprojekte, private Geldgeber beteiligen sich mit prioritären Gewinnaussichten. Das mag einigermassen sinnvoll sein, in Ländern mit einer ernstzunehmenden Filmindustrie, wie England oder Irland. Dort kurbeln "Tax-Schemes" zumindest die Wirtschaft an, und im besten Fall gewinnt der Staat über die Mehrwertsteuer bzw. VAT einen Teil des Geldes zurück. Aber in einem Land wie der Schweiz kann Filmförderung nie wirklich Wirtschaftsförderung sein, auch wenn die Branche das Argument gerne immer wieder anführt. Kultur rentiert nicht, punktum.

Und drüben im Blog des SF-Film- und Serienchefs Michel Bodmer blubbert der leise Spott, wenn Michel Impossible sich darüber amüsiert, dass das Bundesamt für Kultur Bettina Oberlis einheimische Hit-Komödie Die Herbstzeitlosen als Schweizer Kandidat für den Fremdsprachen-Oscar portiert. Einen TV-Film, den die Bundesfilmförderung seinerzeit nicht einmal mitfinanzieren wollte. Tatsächlich stellt sich die Frage, warum Bideau nicht seine aktuelle Lokomotive "Tell" nach L.A. schicken mag. Oder vielleicht doch nicht? Warten wir doch noch die Wochenend-Zahlen ab … 

Filmpodcast 44: The Brave One, Tell, Chrigu, Atonement

Herzlich Willkommen zum 44. Filmpodcast mit Michael Sennhauser. Die Filme heute sind: The Brave One, der neue Thriller von Neil Jordan mit Jodi Foster als Selbstjustiz-Killerin. Tell die unglaublich unlustige neue Schweizer Komödie von Mike Eschmann. Chrigu, das Leben und Sterben eines jungen Mannes, gefilmt im Team mit seinem Jugendfreund. Und schliesslich Atonement, die Verfilmung des Romans von Ian Mc Ewan mit Keira Knightley und Vanessa Redgrave. Dazu Kurztipps und Filmspiel wie immer.

[audio http://pod.drs.ch/mp3/film/film_200709280800.mp3]

Lässt sich der Schweizer Film "sanieren" wie die UBS oder Novartis?

Peter Liechti (c) Peter LiechtiAuf der noch immer im Aufbau begriffenen, aber schon jetzt spannenden und bissigen Textsammlungsseite Cinelemmata von Mathias Knauer findet sich neuerdings ein spannender kleiner Essay von Dokumentarfilmer Peter Liechti. Liechti, der Tüftler mit eigenen Massstäben, wehrt sich mit leiser Verzweiflung gegen die Publikums-Optimierungsforderungen, die sich in der gegenwärtigen Filmpolitik immer stärker ausbreiten. Und Angesichts einer flachbrüstigen Hirnrissigkeit wie dem aktuellen Tell-Film von Mike Eschmann geht einem beim folgenden Satz von Liechti erst recht das Herz auf:

Filmemachen bedeutet mir persönlich etwas ganz anderes, als möglichst Vielen gefallen zu wollen. Und ich stehe zu dieser "Arroganz", weil ich überzeugt bin, dass nur das Eigene etwas beitragen kann zu dem, was auch die Anderen – das Publikum im weitesten Sinne, sogar im Ausland – nachhaltig interessieren könnte. "Moi – radicalement subjectif" lautet der Titel eines Seminars, das im kommenden Semester an der HES-SO in Lausanne stattfinden wird. Merci!

Gäbe es doch mehr wie ihn, mit Witz und Wut! 

Filmpodcast 43: Dutti der Riese, Oh Mein Papa, Markus Raetz, Die Tunisreise.

Der 43. DRS-Filmpodcast mit Michael Sennhauser steht ganz unter dem Zeichen des Schweizer Dokumentarfilms. Nachdem er letzte Woche die Hintergründe unter die Lupe genommen hat, bespricht Pierre Lachat heute die die Filme Dutti – Der Riese und Oh, mein Papa. Franziska Baetcke stellt Ivan Schumachers Dokfilm über den Künstler Markus Raetz vor, und von Michael Sennhauser gibt es ein langes Gespräch mit Bruno Moll zu seinem Paul-Klee-Film Die Tunisreise. Dazu wie immer Kurztipps und Filmsoundspiel.

Papeterie-Filmrätsel

Viking Stationery MoviesManchmal kann sogar (Flash-) Werbung im Web wirklich Spass machen. Ein grosser Büromaterialversender hat mit seinen Waren bekannte Filme verrätselt. Die Doodles Droodles sind nicht alle gleich einfach aufzulösen, ein paar vergnügliche Minuten sind also garantiert.

via imgriff.com