Manchmal bringt es etwas, einen Film erst sehr spät zu sehen. Im Fall von David Finchers F. Scott-Fitzgerald-Verfilmung The Curious Case of Benjamin Button habe ich einen ganzen Monat gebraucht, einen Monat, in dem ich diverse Besprechungen gehört und gelesen habe, und gesehen habe, wie der Film von dreizehn Oscar-Nominationen ganze drei einlösen konnte, alle drei für seine Oberflächengestaltung (Makeup, Art Direction, Visual Effects). Tatsächlich, so scheint mir, hat David Fincher diese sehr oberflächlich geschriebene, auf einem einzigen Einfall ruhende Geschichte Fitzgeralds sozusagen flächendeckend ausgebreitet. Entsprechend anregend funktioniert diese mit Gold- und Silberfäden durchwirkte filmische Webarbeit, und nach jeder sorgfältig eingeflochtenen Anregung zur gedanklichen Vertiefung blitzt Fincher die mit einem kleinen szenischen Gag weg: Da ist der Altersheimbewohner, der – als running Gag – immer wieder erzählt, wie er sieben Mal in seinem Leben vom Blitz gegtroffen worden sei. Und jedes Mal zeigt Fincher einen dieser Blitzschläge, auf liebevoll gealtertem Filmmaterial.
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