Berlinale 15: QUEEN OF THE DESERT von Werner Herzog

Nicole Kidman ist die 'Queen of the Desert' von Werner Herzog © 2013 QOTD
Nicole Kidman ist die ‚Queen of the Desert‘ von Werner Herzog © 2013 QOTD

Wenn Werner Herzog beschliesst, dem „weiblichen Lawrence of Arabia“ ein filmisches Denkmal zu setzen, dann darf man mit Überraschungen rechnen. Die grösste ist vielleicht die, dass ihm mit Nicole Kidman in der Titelrolle tatsächlich ein schwelgerisches Kino-Epos gelungen ist, eines, das seufzende Hingabe beim Publikum durchaus begünstigt.

Nicht nur, allerdings, denn Herzog hat längst seinen eigenen Meta-Stil entwickelt: Er kombiniert die grosse Geste mit der grossen Ironie, und das tut er meisterlich. „Berlinale 15: QUEEN OF THE DESERT von Werner Herzog“ weiterlesen

Berlinale 15: TAXI von Jafar Panahi

Jafar Panahi als Fahrer seines Taxi
Jafar Panahi als Fahrer seines ‚Taxi‘

Was für ein Vergnügen! Was für ein listiges, liebenswertes Schelmenstück ist dieser Film geworden! Seinem zwanzigjährigen Arbeitsverbot zum Trotz hat der iranische Regisseur Jafar Panahi einmal mehr einen Weg gefunden, einen Film zu machen – und ihn an ein Festival zu bringen. Auch wenn er nicht reisen darf: Mit diesem Taxi ist er bei seinem Publikum.

Wie schon 2011 mit In Film Nist (This is not a Film), filmt Panahi einfach wieder sich selber. Dieses Mal allerdings nicht dokumentarisch, sondern in einem Setup, das er seinem Landsmann Abbas Kiarostami abgeguckt hat. Der hat 2002 für seinen Film Ten zehn Gespräche in einem Auto gefilmt, Gespräche zwischen der Fahrerin und diversen Personen. Panahi hat das Konzept angepasst und filmt sich selber als Taxifahrer in einer fliessenden, drollig reduzierten Inszenierung. „Berlinale 15: TAXI von Jafar Panahi“ weiterlesen

Berlinale 15: NOBODY WANTS THE NIGHT – Nadie quiere la noche – von Isabel Coixet

Rinko Kikuchi in Nobody Wants The Night © Leandro Betancor
Rinko Kikuchi in ‚Nobody Wants The Night‘ © Leandro Betancor

Nadie quiere la noche ist der siebte Film, den Isabel Coixet an der Berlinale zeigt. Die Katalanin ist ein sicherer Wert im internationalen Kino, ihre Mischung aus emotionalem Sperrfeuer und metaphorischem Bombast gibt allen was zwischen die Zähne – ideal für die Festivaleröffnung.

„More north, more north, me first, me first…“ so charakterisiert die junge Inuit-Frau Allaka (Rinko Kikuchi) den abwesenden Polar-Forscher Robert Peary gegenüber seiner Frau Josephine. Josephine Peary (Juliette Binoche) ist ihrem Mann nach Grönland nachgereist, sie will dabei sein, oder zumindest in der Nähe, wenn er endlich den Nordpol findet. „Berlinale 15: NOBODY WANTS THE NIGHT – Nadie quiere la noche – von Isabel Coixet“ weiterlesen

Berlin 15: «Glorious Technicolor» Berlinale Retrospektive

Vivien Leigh in Gone with the Wind 1939 Quelle George Eastman House Rochester © 1939 Turner Entertainment Co
Vivien Leigh in ‚Gone with the Wind‘ (1939) Quelle: George Eastman House Rochester © 1939 Turner Entertainment Co.

Den blutroten Himmel über dem brennenden Atlanta in Gone with the Wind oder die «Yellow Brick Road» in The Wizard of Oz verdankt das Kino dem hundert Jahre alten Technicolor-Verfahren. Ihm gilt die Retrospektive der 65. Berliner Filmfestspiele.

BerlinaleBalken2015

Die Na’vi in James Camerons Avatar sind blau, ihre Waldwelt vornehmlich grün, und wenn Serienheld Dexter seinem Handwerk nach geht, spritzt das Blut… blutrot. Dagegen stapfte noch 1931 Boris Karloff als Frankensteins Monster in Schwarzweiss durch die Universal-Studiosets. Aus Kostengründen. „Berlin 15: «Glorious Technicolor» Berlinale Retrospektive“ weiterlesen