Brendan Gleeson und Emma ThompsonMindestens vier mal wurde Hans Falladas Roman „Jeder stirbt für sich alleine“ bereits verfilmt, am bekanntesten wurde wohl Alfred Vohrers Version mit Hildegard Knef von 1975.
Aber jetzt heisst der neue Film Alone in Berlin, hat mit Brendan Gleeson und Emma Thompson einen Iren und eine Engländerin in den Hauptrollen, und Regie führt der Schweizer Schauspieler Vincent Perez. Und selbstverständlich sprechen alle Englisch, für mindestens eighty Pfennig, mein Fjurer.
Hundert Jahre nach dem Attentat von Sarajevo, jenem Anschlag, der als Auftakt für den ersten Weltkrieg gilt, wurde am 28. Juni 2014 in der Stadt ein Theaterstück des französischen Philosophen Bernard-Henri Lévy uraufgeführt: Hotel Europa heisst es.
An diesem 28. Juni 2014 spielt der Film von Danis Tanović, der 2013 hier an der Berlinale mit seinem radikalen Schrotthändler-Film An Episode in the Life of an Iron Picker verblüfft hat. Schauplatz des Films ist das Hotel Europa in Sarajevo. Und dieses Hotel leidet an vielem von dem, was Europa schon immer zu schaffen machte.
Er ist gross geworden, der kleine Junge aus Ursula Meiers Home und L’enfant d’en haut. Kacey Mottet Klein ist der eine der beiden Siebzehnjährigen im neuen Film von André Téchiné. Der andere heisst Corentin Fila. Und der Film wird garantiert mit La vie d’Adèle in Verbindung gebracht werden.
Dabei ist Quand on a 17 ans komplett anders angelegt und aufgebaut. Es ist ein Film über zwei Teenager, junge Männer, die noch keine klare Vorstellung von sich selber haben. Aber sich vorsichtshalber lieber erst einmal hassen und prügeln in der Schule.
Briefe aus dem Krieg sind die Grundlage dieses portugiesischen Films. Es sind die Briefe, welche der spätere Schriftsteller und Arzt António Lobo Antunes zwischen 1971 und 1973 aus dem portugiesischen Kolonialkrieg in Angola an seine Frau zuhause geschrieben hat. Sie sind als Buch erschienen: D’Este Viver Aqui Neste Papel Descripto, Cartas da Guerra, herausgegeben von seinen Kindern, Maria José and Joana Lobo Antunes, im Jahr 2005.
Der Arzt war neunundzwanzig Jahre alt, als er zum Militärdienst eingezogen und schliesslich nach Angola geschickt wurde. Er hat seiner Frau fast täglich geschrieben.
Als Philosophie-Lehrerin müsste Nathalie (Isabelle Huppert) gerüstet sein für die Wendungen im Leben. Und als ihr Mann Heinz sie nach fünfundzwanzig Jahren Ehe für eine andere verlässt, ist sie das auch. Auf den ersten Blick.
Etwas kühle Wut, gefasste Haltung – niemand kann das besser darstellen als Isabelle Huppert. Umso unerwarteter daher der Moment, in dem Nathalie dann doch die Tränen kommen: Ausgerechnet, als sie ihrem einstigen Lieblingsschüler Fabien (Roman Kolinka) von der Scheidung erzählt. „Berlinale 16: L’AVENIR von Mia Hansen-Løve (Wettbewerb)“ weiterlesen
Vor drei Jahren hat der Kanadier Denis Coté der Berlinale einen wirklich hübschen Bären aufgebunden mit Vic + Flo ont vu un ours. Das war skurril, bisweilen bösartig, vor allem aber stimmig.
Böse ist auch Boris sans Béatrice, skurril eher weniger und stimmig nur hin und wieder. Der Film ist ein One Trick Pony, eine jener Geschichten, die immer wieder auf sich selber zurückkommen.
Spätestens mit Take Shelter (2011) hat sich Jeff Nichols in eine eigene Filmemacher-Liga katapultiert. Die Geschichte um den von Michael Shannon gespielten paranoiden Familienvater, der schliesslich doch mehr zu wissen schien als der Rest der Welt, ist im Gedächtnis geblieben.
So sehr auf jeden Fall, dass der gleiche Michael Shannon als Entführer eines Jungen das Publikum schon zu Beginn von Midnight Special auf seiner Seite hat. Die Werbung am TV ist zu hören, bevor die schwarze Leinwand endlich hell wird. Und mit dem ersten Licht kommt die Fahndungsmeldung und ein Foto von Michael Shannon. In diesem Film heisst er Roy.
Zwei „richtige“ Schweizer Filme laufen an der Berlinale. Beide im Panorama. Und einer, Europe, she loves, hat heute die Reihe Panorama Dokumente eröffnet. Dass ausgerechnet der Schweizer Jan Gassmann einen intimen Blick auf die Ränder Europas gewagt hat, mag verblüffen. Aber wie er es tut, verblüfft noch mehr.
Fünf Jahre nach der Revolutionswelle vom Dezember 2010 ist Tunesien zerrissen zwischen Aufbruch und Hoffnungslosigkeit, Dämmerung und Tradition. Ursprünglich habe er einen jungen Mann zwischen zwei Welten zeigen wollen, sagt Regisseur Mohamed Ben Attia.
Aber die Idee war noch geprägt von der Aufbruchsstimmung des arabischen Frühlings. Und nun ist Hedi, der junge Mann ein beinahe verlorener Mensch. Zwar zeichnet er mit Leidenschaft surrealistische Comic-Panels. Aber sein Alltag wird von der Tradition bestimmt, von seiner extrem dominanten Mutter.
Seit heute Abend ist es wieder so weit in der deutschen Hauptstadt: Die Welt ist zu Gast, Stars wie George Clooney und Meryl Streep auf dem Teppich, hunderte mehr auf den vielen, vielen Leinwänden der Berlinale. Und eröffnet werden die 66. Berliner Filmfestspiele heute Abend mit einer Komödie über das klassische Hollywood-System. Hail, Caesar! heisst der Film der Coen-Brüder, der nächste Woche auch bei uns im Kino anläuft.
Would that it were so simple… Wenn es doch bloss so einfach wäre… einen englischen Satz richtig auszusprechen. Das denkt sich Cowboy-Darsteller Hobie Doyle, nachdem ihn das Studio in einen Smoking gesteckt und dem berüchtigten Starregisseur Laurence Laurentz als Leading Man aufgedrängt hat. Da sitzt der arme Hobie neben einer Southern Belle auf dem Divan und kann sich einfach nicht erklären, was der Regisseur mit dem «mirthless laugh» meinen könnte, mit dem «freudlosen Lacher», den er produzieren soll.