Die Britin Sally Potter hat sich nie damit begnügt, einfach Filme zu machen. Jeder ihrer Filme ist ein Experiment für sich – oder für sie. Von Orlando bis The Tango Lesson, bis zu den jambischen Pentametern von Yes hat sie es immer wieder von neuem geschafft, sich formal und inhaltlich radikal neu zu positionieren. Zwischen ihren Filmen liegen immer ein paar Jahre. Und ihr jüngster ist auch wieder ein Experiment. Rage ist aufgebaut als „mockumentary“, als künstlicher Dokumentarfilm. Ein Schüler Namens Michelangelo filmt die Protagonisten einer New Yorker Fashion Show mit seiner Hamadan Handycam. Im Prinzip besteht der ganze Film aus einer Reihe von ‚talking heads‘, von bekannten und unbekannten Schauspielerinnen und Schauspielern gespielt. Judi Dench ist eine Moderedaktorin, Steve Buscemi ein abgehalfterter Fotograf, Jude Law spielt „Berlinale09: Sally Potter, radikal wie eh und je“ weiterlesen