LINGUI von Mahamat-Saleh Haroun

Maria (Rihane Khalil Alio) und Amina (Achouackh Abakar Souleymane) © Films Boutique

Das afrikanische Kino – soweit es noch existiert – hat sich längst aufgesplittert in unzählige Varianten, die in Europa kaum mehr ankommen. Was sichtbar bleibt, dank der europäischen Festivals und der europäischen Förderszene, ist die Art Autorenkino, welche den Vorstellungen der 1980er Jahre entspricht. Dazu gehören leider auch etliche Filme von Mahamat-Saleh Haroun, wie etwa Grisgris, der vor acht Jahren hier in Cannes zu sehen war.

Festivals, gerade auch das von Cannes, mit seinem Anspruch, das globale Autorenkino zu fördern und sichtbar zu machen, kommen leicht in ein Dilemma: Der «afrikanische» Markt verlangt nach anderen Produkten und Distributionen als klassische Kinofilme, darum gibt es die auch kaum mehr. Es sei denn als europäische Kopropduktionen, mehr oder weniger für den Festival-Bedarf. „LINGUI von Mahamat-Saleh Haroun“ weiterlesen

Ouagadougou Filmfestival

fespaco

Die Website ist bunt und wirr, neben touristischen Attraktionen ist auch Dr. Cheick Modibo Diarra abgebildet, der Chairman von Microsoft Africa (ein Chairman für ganz Afrika?), der der aktuellen Ausgabe des FESPACO als Pate zur Seite steht. Das Festival panafricain du cinéma et de la télévision de Ouagadougou gibt es seit 1969 – und ich war noch nie da. Viele andere waren auch noch nie da. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass Burkina Faso nicht die Mittel hat, Journalisten einzuladen, wie das andere Festivals auf der Welt tun, um mehr Öffentlichkeit zu bekommen. Und es hat damit zu tun, dass kaum eine Redaktion die Mittel aufwirft, um ihre Mitarbeitenden an ein afrikanisches Filmfestival zu schicken. Auf jeden Fall hat die aktuelle Ausgabe des biennal stattfindenden Festivals begonnen. Und die Informationen, die ich auf der multifunktionalen Website des Festivals nicht gefunden habe, liefert Marie Luise Knott heute via Perlentaucher. Die ehemalige Chefredakteurin der deutschen Ausgabe von Le monde diplomatique fasst knapp und präzise zusammen, wie sich das vierzig Jahre alte Festival zur Zeit präsentiert und wo der „afrikanische“ Film heute steht. „Ouagadougou Filmfestival“ weiterlesen