Das afrikanische Kino – soweit es noch existiert – hat sich längst aufgesplittert in unzählige Varianten, die in Europa kaum mehr ankommen. Was sichtbar bleibt, dank der europäischen Festivals und der europäischen Förderszene, ist die Art Autorenkino, welche den Vorstellungen der 1980er Jahre entspricht. Dazu gehören leider auch etliche Filme von Mahamat-Saleh Haroun, wie etwa Grisgris, der vor acht Jahren hier in Cannes zu sehen war.
Festivals, gerade auch das von Cannes, mit seinem Anspruch, das globale Autorenkino zu fördern und sichtbar zu machen, kommen leicht in ein Dilemma: Der «afrikanische» Markt verlangt nach anderen Produkten und Distributionen als klassische Kinofilme, darum gibt es die auch kaum mehr. Es sei denn als europäische Kopropduktionen, mehr oder weniger für den Festival-Bedarf. „LINGUI von Mahamat-Saleh Haroun“ weiterlesen