Unter den Filmen des ersten Diagonale-Tages sind mir zwei besonders aufgefallen, weil sie beide um etwas herum gebaut sind, das sie nicht zeigen. Nikolaus Geyrhalter (Unser tägliches Brot) taucht mit seinem Dokumentarfilm 7915km tief in den Afrikanischen Kontinent ein, auf der Strecke, welche die Rally Paris-Dakar in 14 Tagen durchrast. Die einzigen Rally-Bilder sind am Anfang zu sehen, auf den Leinwänden einer Sponsorenpromotion. Geyrhalter besucht die Orte und die Menschen, an denen die motorisierten Dekadenzbolzer vorbeirasen. Der zweite Film, der seinen Kondensationskern nicht ins Bild rückt, ist Der erste Tag, eine ORF-ARTE-Fernsehproduktion von Andreas Prochaska (In drei Tagen bist Du tot). Es ist ein Katastrophenfilm mit unsichtbarer Katastrophe: Der GAU in einem grenznahen tschechischen Atomkraftwerk löst in Niederösterreich die Katastrophenalarmorganisation aus und führt zur Evakuierung.