THE LANDSCAPE AND THE FURY von Nicole Vögele

GRAND PRIX VISIONS DU RÉEL 2024

‚The Landscape and the Fury‘ von Nicole Vögele © Beauvoir Films

Wälder und Felder hinter diesem kleinen bosnischen Ort an der grünen Grenze zu Kroatien sind voller Minen aus dem Bosnienkrieg der 1990er Jahre. Und durch die gleichen Wälder und Felder kommen immer wieder gruppenweise Migrantinnen und Migranten, Flüchtlinge aus Afghanistan, Kurdinnen, ganze Familien mit kleinen Kindern.

Von der Grenzpolizei werden sie misshandelt, ausgeraubt, ihre Telefone zerstört – und zurückgeschickt, barfuss, ohne Hoffnung, ohne eine andere Möglichkeit, als es wieder und wieder zu versuchen. „THE LANDSCAPE AND THE FURY von Nicole Vögele“ weiterlesen

THE SONG OF OTHERS von Vadim Jendreyko

‚The Song of Others‘ &copy Vinca-Film

Das Lied der anderen zu singen. Das kann helfen, das Trauma zu überwinden. Das Lied der anderen, zusammen mit den anderen. Und mit den anderen das eigene.

Das Bild des Chores in Sarajevo kommt gegen das Ende von Vadim Jendreykos Dokumentaressay. Da singen Muslimas mit Christen, Serbinnen mit Kroaten, vielstimmig, harmonisch und mit Hingabe Lieder, die vor ein paar Jahrzehnten im Krieg mit dem Feind assoziiert worden waren. „THE SONG OF OTHERS von Vadim Jendreyko“ weiterlesen

Berlinale 16: SMRT U SARAJEVU (Death in Sarajevo) von Danis Tanović (Wettbewerb)

Aleksandar Seksan, Izudin Bajrovic © Margo Cinema & SCCA pro.ba
Aleksandar Seksan, Izudin Bajrovic © Margo Cinema & SCCA pro.ba

Hundert Jahre nach dem Attentat von Sarajevo, jenem Anschlag, der als Auftakt für den ersten Weltkrieg gilt, wurde am 28. Juni 2014 in der Stadt ein Theaterstück des französischen Philosophen Bernard-Henri Lévy uraufgeführt: Hotel Europa heisst es.

Berlinale_Balken_2016

An diesem 28. Juni 2014 spielt der Film von Danis Tanović, der 2013 hier an der Berlinale mit seinem radikalen Schrotthändler-Film An Episode in the Life of an Iron Picker verblüfft hat. Schauplatz des Films ist das Hotel Europa in Sarajevo. Und dieses Hotel leidet an vielem von dem, was Europa schon immer zu schaffen machte.

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Berlinale 16: EUROPE, SHE LOVES von Jan Gassmann (Panorama)

© 2:1 Film, Zürich
© 2:1 Film, Zürich

Zwei „richtige“ Schweizer Filme laufen an der Berlinale. Beide im Panorama. Und einer, Europe, she loves, hat heute die Reihe Panorama Dokumente eröffnet. Dass ausgerechnet der Schweizer Jan Gassmann einen intimen Blick auf die Ränder Europas gewagt hat, mag verblüffen. Aber wie er es tut, verblüfft noch mehr.

Berlinale_Balken_2016

Jan Gassmann ist einer der Köpfe, welche die Schweiz mit Heimatland erfolgreich ins Chaos gestürzt haben. Für einmal war unser kleines apartes Land nicht im ruhigen Auge des Sturms, sondern mitten im Wirbel.
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Duisburg 13: NACHT GRENZE MORGEN von Tuna Kaptan und Felicitas Sonvilla

Nacht Grenze Morgen

Einen rechten Brocken haben sich Kaptan und Sonvilla für ihre Zwischenarbeit an der HFF München ausgesucht: einen Bericht vom Rande der Festung Europa. In Edirne, an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland, haben sie sich mit zwei jungen Schleppern angefreundet, einem Syrer und einem Palästinenser, welche ganz unten in der losen Hierarchie die Frontarbeit verrichten: Sie führen Menschen über die bloss 13 Kilometer lange grüne Grenze. Bis zu dreimal, falls nötig. Denn „wie Pingpongbälle“ kämen viele gleich wieder zurück, wenn sie das Pech haben, aufgegriffen zu werden.

Die Idee, für einmal die Schlepper und nicht die Flüchtlinge ins Zentrum zu stellen, sei erst vor Ort entstanden, erzählen Kaptan und Sonvilla in Duisburg. Sie seien zunächst einfach für Recherchen nach Edirne gefahren. Tuna Kaptan, der schon bei Fatih Akin Regiepraktikant war (beim Dreh für Die andere Seite), spricht türkisch – was dann allerdings nur bedingt hilfreich war, als sich herausstellte, dass die Hauptprotagonisten ihres Films Persisch und Arabisch sprechen.

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