Berlinale 16: SMRT U SARAJEVU (Death in Sarajevo) von Danis Tanović (Wettbewerb)

Aleksandar Seksan, Izudin Bajrovic © Margo Cinema & SCCA pro.ba
Aleksandar Seksan, Izudin Bajrovic © Margo Cinema & SCCA pro.ba

Hundert Jahre nach dem Attentat von Sarajevo, jenem Anschlag, der als Auftakt für den ersten Weltkrieg gilt, wurde am 28. Juni 2014 in der Stadt ein Theaterstück des französischen Philosophen Bernard-Henri Lévy uraufgeführt: Hotel Europa heisst es.

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An diesem 28. Juni 2014 spielt der Film von Danis Tanović, der 2013 hier an der Berlinale mit seinem radikalen Schrotthändler-Film An Episode in the Life of an Iron Picker verblüfft hat. Schauplatz des Films ist das Hotel Europa in Sarajevo. Und dieses Hotel leidet an vielem von dem, was Europa schon immer zu schaffen machte.

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Berlinale 16: EUROPE, SHE LOVES von Jan Gassmann (Panorama)

© 2:1 Film, Zürich
© 2:1 Film, Zürich

Zwei „richtige“ Schweizer Filme laufen an der Berlinale. Beide im Panorama. Und einer, Europe, she loves, hat heute die Reihe Panorama Dokumente eröffnet. Dass ausgerechnet der Schweizer Jan Gassmann einen intimen Blick auf die Ränder Europas gewagt hat, mag verblüffen. Aber wie er es tut, verblüfft noch mehr.

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Jan Gassmann ist einer der Köpfe, welche die Schweiz mit Heimatland erfolgreich ins Chaos gestürzt haben. Für einmal war unser kleines apartes Land nicht im ruhigen Auge des Sturms, sondern mitten im Wirbel.
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Duisburg 13: NACHT GRENZE MORGEN von Tuna Kaptan und Felicitas Sonvilla

Nacht Grenze Morgen

Einen rechten Brocken haben sich Kaptan und Sonvilla für ihre Zwischenarbeit an der HFF München ausgesucht: einen Bericht vom Rande der Festung Europa. In Edirne, an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland, haben sie sich mit zwei jungen Schleppern angefreundet, einem Syrer und einem Palästinenser, welche ganz unten in der losen Hierarchie die Frontarbeit verrichten: Sie führen Menschen über die bloss 13 Kilometer lange grüne Grenze. Bis zu dreimal, falls nötig. Denn „wie Pingpongbälle“ kämen viele gleich wieder zurück, wenn sie das Pech haben, aufgegriffen zu werden.

Die Idee, für einmal die Schlepper und nicht die Flüchtlinge ins Zentrum zu stellen, sei erst vor Ort entstanden, erzählen Kaptan und Sonvilla in Duisburg. Sie seien zunächst einfach für Recherchen nach Edirne gefahren. Tuna Kaptan, der schon bei Fatih Akin Regiepraktikant war (beim Dreh für Die andere Seite), spricht türkisch – was dann allerdings nur bedingt hilfreich war, als sich herausstellte, dass die Hauptprotagonisten ihres Films Persisch und Arabisch sprechen.

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