Berlinale09: Das Festival der leidenden Frauen

Magaly Solier in ‚La teta asustada‘ von Claudia Llosa © trigon

Mit La teta asustada (englischer Titel: The Milk of Sorrow) von Claudia Llosa aus Peru war heute im Berlinale-Wettbewerb die perfekte Ergänzung zu Peter Stricklands Katalin Varga (siehe unten) programmiert. Wieder steht eine Frau im Zentrum, diesmal die Tochter einer vergewaltigten Mutter. Sie leidet unter der „verwunschenen Brust“, weil sie die Vergewaltigung ihrer Mutter schon als Embryo in ihrem Leib miterleben musste. Zu Beginn des Films stirbt die Mutter und erzählt singend noch einmal ihre Leidensgeschichte. Die Vergewaltigung, welche die alte Frau „Berlinale09: Das Festival der leidenden Frauen“ weiterlesen

Berlinale09: Selbstverständlich tödliche Frauen

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Zwei Filme haben mich hier in den ersten Tagen verblüfft mit ihren Protagonistinnen. Einerseits Lille Soldat von Annette K. Olesen aus Dänemark, die Geschichte einer dänischen Soldatin, die aus dem Irak zurückkommt und kaum mehr Fuss fassen kann zuhause. Und da war der Panorama-Eröffnungsfilm Human Zoo von und mit Rie Rasmussen. Die Filmemacherin spielt eine Frau, welche die Balkankriege der 90er Jahre an der Seite eines waffendealenden Deserteurs überlebte und dann nach Marseille geflüchtet ist. Der Film ist ganz sicher nicht gängiges Kino, er benimmt sich eher wie eine Underground-Produktion, die allerdings nicht so aussieht (weil zuviel Geld für die Produktion da war, wie ein sehr geschätzter Kollege auf dem Klo bemerkte). Vor allem aber spielt der Film mit weiblichen Gewaltfantasien auf eine Art, die das Mainstreamkino nicht bedienen würde. Die Hauptfigur hängt an ihrem Retter / Beschützer / Macker mit einer Hassliebe, sie verabscheut seine Gewalttätigkeit, trägt sie aber lange Zeit mit und „Berlinale09: Selbstverständlich tödliche Frauen“ weiterlesen